Rezension

Voller Hoffnung und Melancholie

Die zitternde Welt -

Die zitternde Welt
von Tanja Paar

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Die zitternde Welt“ heißt dieser berührende Roman um die Österreicherin Maria, die ihrem Liebsten hochschwanger nach Anatolien nachreist, um ein selbstbestimmtes abenteuerliches Leben in der Fremde zu führen. Die Handlung setzt zu Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts an, und endet zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Dazwischen liegen bewegte Jahre, die vor allem im Zusammenhang des Ersten Weltkriegs einschneidende Erfahrungen für Maria und Wilhelm bzw. ihre Kinder Hans und Erich bedeuten. Die Schicksale der Söhne entwickeln sich sehr unterschiedlich. Wie es kommt, dass sie sich für ein Leben unter angenommenen Identitäten entscheiden müssen, und was der Krieg aus ihnen macht, das ist die spannende Reise, auf die der Leser dieses exotischen Romans genommen wird. Zwischen dem Prater in Wien, den Fluten des Isonzo, den Ölfeldern in Kirkuk, den Weiten Mesopotamiens zwischen Euphrat und Tigris spürt man förmlich die Hitze und den Staub und taucht ein in die magische Welt rund um den Bau der Bagdadbahn, die einst den Vater Wilhelm nach Anatolien gerufen hat. Ein einzigartiges Buch, voller Hoffnung, Melancholie und auch ein bisschen Tausend und eine Nacht.