Rezension

Voller Humor und toller Charaktere

Die Glücksschwindlerin -

Die Glücksschwindlerin
von Nina Hundertschnee

Bewertet mit 5 Sternen

Als Wilmas Leben gerade an einem Tiefpunkt angekommen ist, führt eine spontane Notlüge zu weiteren Komplikationen, die Wilma eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Sie hat auch so schon genug zu regeln. Da helfen auch die mal mehr mal weniger hilfreichen Ratschläge ihrer Esoterik-begeisterten Freundin Sonne nicht wirklich weiter.

Doch nun glauben einige erfolgreichen, alten Freundinnen sie sei eine Star-Influencerin mit unzähligen Followern. Um nicht direkt als Lügnerin dazustehen, gesellt sich zum ersten Schwindel bald ein zweiter, dann noch eine kleine Lüge und es wird immer schwieriger für Wilma alles wieder klarzustellen.

Nina Hundertschnees Roman „Die Glücksschwindlerin“ ist ein wunderbar humorvolles Buch, das gute Laune macht und einige großartige Charaktere zu bieten hat. Die Geschichte beginnt so wie zahlreiche andere Bücher auch. Die Protagonistin, in diesem Fall Wilma Wonneberg, steht mit einem Mal nicht nur ohne Beziehung, sondern auch ohne Job da, während alle in ihrer Umgebung erfolgreich erscheinen. Doch Nina Hundertschnee gelingt es mit einer perfekten Prise Humor und einer wunderbaren Leichtigkeit eine warmherzige und lustige Geschichte zu erzählen, die sie von anderen abhebt. Wilma hat mich zwar manchmal innerlich den Kopf schütteln lassen, aber sie ist eine sympathische Heldin, der man nur das Beste wünscht und der man die ein oder andere Notlüge gerne verzeiht. Insbesondere weil Wilma versucht, immer alles korrekt zu erledigen. Der Untertitel passt perfekt zu ihr: „Sie sagt immer die Wahrheit, außer manchmal“.

Neben Wilma sind es besonders ihre Freunde Patti, eigentlich Patrick, und die schon erwähnte Sonne, die mir sehr gefallen haben. Sonnes spirituelle Lebensweise wäre zwar definitiv nichts für mich, aber sie hält jederzeit zu Wilma, unterstützt sie und versucht nicht nur die eigenen, sondern auch Wilmas Chakren in Balance zu halten. Dies gelingt nicht immer so ganz, was mal an Sonnes Ratschlägen und mal an Wilmas Umsetzung derselben liegt.

Wilma hat allerdings auch ein besonderes Händchen dafür Fettnäpfchen aufzuspüren und mit Anlauf hineinzuhüpfen. Für uns Leser ist das natürlich sehr amüsant, mit Wilma hatte ich dann doch immer mal wieder Mitleid.

Die Kapitel sind kurz gehalten, was gut zur lockeren Erzählweise passt.

Insgesamt ist „Die Glücksschwindlerin“ für mich ein amüsantes Gute-Laune-Buch, das zumindest mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen hat. Wer also ein kurzweiliges Buch mir einer guten Prise Humor sucht, dem kann ich Wilmas Geschichte nur empfehlen.