Rezension

Voller Klischees, insgesamt enttäuschend!

Hot Cop - Samanthe Beck

Hot Cop
von Samanthe Beck

" Hot Cop" ist der 2. Band der "Compromise me"-Reihe der Autorin Samanthe Beck. Beide Bände sind jedoch in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander zu lesen.
Das Buch beschreibt die Liebesgeschichte zwischen Lauralie Peterson, genannt Laurie, und Ethan Booker, dem örtlichen Sheriff.
Nach der Leseprobe war ich sehr neugierig, denn dort erleben wir das erste Zusammentreffen der damals sechzehnjährigen Laurie mit dem jungen Deputy Ethan: er bringt sie in einer Silvesternacht betrunken nach Hause, widersetzt sich ihren Annäherungsversuchen und vertröstet sie auf einen Zeitpunkt in 10 Jahren.
Dann 10 Jahre später besucht er sie am Silvesterabend, um auf das damalige Angebot zurückzukommen...
Ab da bewegte sich die Geschichte leider in ziemlichen Klischees. Laurie ist emotional nicht über den damaligen aufsässigen Teenager hinausgewachsen. Mit einer absolut unzuverlässigen, instabilen Mutter aufgewachsen, die dem Alkohol und Männern mehr zugeneigt ist, als der eigenen Tochter, ist diese von Unsicherheit und Bindungsängsten geprägt. Sie lehnt alles ab, was über einen OneNight Stand hinaus geht, und ist peinlich darauf bedacht, jedes Gefühl vor ihrer Umgebung zu verbergen.
Auf der anderen Seite Ethan Booker, Sohn aus reichem Hause, der bewusst aus der Welt seiner Eltern ausbricht und seinen eigenen Weg geht, als er den Beruf des Sheriffs wählt.
Über diese Erkenntnisse hinaus bleiben die Gefühle und Motive der Protagonisten leider im Dunkeln. Dass Ethan Booker Laurie und ihr Privatleben während der vergangenen 10 Jahre nicht aus den Augen gelassen hat, erinnert mich ja schon fast an einen Stalker. Und legt so, wie er meint, mit Laurie umgehen zu müssen, nahezu einen Kontrollzwang an den Tag. Auch wenn er es gut mit ihr meint, der Zweck heiligt nicht alle Mittel.
Laurie wiederum versucht jede Situation, die irgendwie emotional kritisch wird, auf die unverbindliche Sexebene hinunterzuholen.
Als Konsequenz streiten sich die beiden über die ganzen Handlung hinweg, um sich dann mit Sex zu versöhnen.
Daher fand ich den gesamten Handlungsverlauf insgesamt inhaltlich sehr dürftig, großzügig umrahmt durch Sexszenen.
Das Buch liest sich flüssig, wechselt auch innerhalb der einzelnen Kapitel in der Sichtweise von Laurie und Ethan ab, allerdings nicht in der Ich-, sondern der neutralen Erzählerperspektive. Vielleicht hat mir auch deshalb der tiefere Einblick bei den beiden Figuren gefehlt?
Fazit: eine flüssig zu lesende Liebesgeschichte mit starker Betonung auf den erotischen Szenen, mir hat leider die inhaltliche Tiefe etwas gefehlt.
Erwähnswert sind allerdings die peinlich-witzigen Szenen mit Bookers Mutter und deren Geschäftssinn, der vor der eigenen Schwiegertochter in spe nicht Halt macht:)