Rezension

Voller schlechter Klischees

Ein Schotte zum Küssen? - Katherine Collins

Ein Schotte zum Küssen?
von Katherine Collins

Bewertet mit 2 Sternen

Voller furchtbarer Klischees und unsympathische Protagonistin.

In dem Roman „Ein Schotte zum Küssen“ von Katherine Collins geht es um die junge Vloggerin Hailey.

Hailey hat einen erfolgreichen Vlog. Sie bekommt sogar eine eigene Reality-Show in der ihre Beziehung zu Scheich Hafidh vom ersten Date, über den Heiratsantrag in Paris bis zur Hochzeit in Schottland begleitet wird. In Schottland begegnet sie Padraig, einem Freund von Hafidh und ist sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob Hafidh der Richtige ist.

Ich finde es sehr schwierig Bücher schlecht zu bewerten, da ich immer daran denke, wie viel Liebe und Arbeit sowohl die Autoren als auch die Verlage in ihre „Buch-Babys“ stecken. Dieses Buch hat mich aber echt Nerven gekostet, und das nicht im positiven Sinne.

Fangen wir mal bei Hailey an. 

Hailey arbeitet wie gesagt als Bloggerin recht erfolgreich und verdient damit ihr Geld. Man sollte also meinen, dass sie recht firm ist beim Thema Internet. Aber Nein, Hailey hat es in über einem Jahr Beziehung nicht geschafft, ihren Verlobten mal zu googlen. Und sie hat es auch nicht geschafft, sich über ihre kulturellen Unterschiede zu informieren, die durchaus zwischen einer westlich aufgezogenen Frau und einem Araber entstehen können.

Hailey ist das personifizierte Klischee, die dumme amerikanische Bloggerin. Auch sonst kommt Hailey nicht besonders gut weg. Es ist kein Rede von Liebe: Die Hochzeit soll stattfinden, weil das Einschaltquoten bringt und ihrer Karriere einen Schub gibt. 

Und natürlich spielt es keine unerhebliche Rolle, dass Hafidh Geld hat, da sie dann endlich unabhängig von ihrem verhassten Stiefvater ist.... ja ne ist klar. Vom Regen in die Traufe.

Kommen wir nun zu Hafidh. Denn auch bei Hafidh wurde nicht mit Klischees gegeizt. Er ist natürlich ein reicher Scheich, der sein Vermögen mit Erdöl gemacht hat. Er möchte das Hailey fügsam und gehorsam ist. Sie soll sich züchtig anziehen und am besten keinen Kontakt zu anderen Männern haben. Sie soll sich ihm unterordnen und ihm nicht widersprechen. Trotz seines Studiums in England, hat er eine sehr altertümliche Einstellung gegenüber Frauen und wartet zum Schluss noch mit einer Überraschung auf, die wieder voll ins Klischee passt.

Fazit: Mich konnte das Buch leider nicht begeistern. Es waren mir zu viele schreckliche Klischees, es war zu einfach und zu seicht. Ich konnte absolut nichts mit Hailey anfangen, sie war mir zu naiv und zu karrieregeil und hat sich einfach viel zu viel gefallen lassen. Wenn die Geschichte 100 Jahre früher gespielt hätte, hätte ich mit Hafidhs Verhalten leben können, so war mir das aber viel zu viel und mir stellten sich manchmal wirklich die Nackenhaare auf. Der einzige Lichtblick war Padraig, ihn mochte ich sehr gerne, leider konnte er nicht alles rausreißen.

Ich danke dem dp DIGITAL PUBLISHERS Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kommentare

Brocéliande kommentierte am 26. Dezember 2019 um 01:00

Dann passt der Inhalt ja bestens zum Titel und zum Cover - schade.... Aber das Buch reizte mich schon von Erstgenanntem her nicht besonders - richtig vermutet!