Rezension

Vom Aufstieg einer Weltmacht ...

Der Aufstieg Roms - Kathryn Lomas

Der Aufstieg Roms
von Kathryn Lomas

Bewertet mit 5 Sternen

Die britische Historikerin Kathryn Lomas lässt die Leser in die frühe Eisenzeit bis hin zum legendären Pyrrhussieg eintauchen.

Die Autorin teilt ihr umfassendes Werk in vier große Kapitel, die jeweils in mehrere Unterkapitel geteilt sind.

 

 

Teil I - Das frühe Italien und die Gründung Roms
Teil II - Krieg, Politik und Gesellschaft
Teil III - Rom erobert Italien
Teil IV - Vom Stadtstaat zum Herrscher Italiens

 

Akribisch werden archäologische Funde beschrieben, zugeordnet und interpretiert. Das schwierige an der Zuordnung der vielen Artefakte der ersten Zeit der Etrusker und seiner Nachbarvölker ist, dass es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Und überhaupt ist die Einordnung nach unserer Zeitrechnung ein wenig diffizil. Jeder von uns kennt die Sage von Romulus und Remus (von denen es rund 60 verschiedene Varianten gibt). Oder die Eselsbrücke zum Gründungsjahr Roms („753, Rom kroch aus dem Ei“). Gesichert ist das alles nicht, weil schon in der Antike an diversen Kalendermodellen „gebastelt“ worden ist. Das bekannteste ist wohl die „Varronische Zeitrechnung“, die auch diesem Buch zu Grunde liegt. Also, lassen wir es dabei, dass Rom 753 gegründet wurde, 509 die tarquinische Monarchie gestürzt, um 450 die zwölf Gesetzestafeln veröffentlicht wurden und mit dem Pyrrhussieg (275) der Tarentische Krieg (280-275) beendet wurde.

 

Der geneigte Leser muss sich jetzt nicht vor trockener Zahlenspielerei fürchten. Die Autorin und der Übersetzer Uwe Walter erzählen in fesselnder Sprache den Aufstieg Roms.

 

An vielen Stellen des Buches erhalten wir Eindrücke vom Leben der Menschen dieser Zeit. Ein Großteil der Erkenntnisse sind eben den archäologischen Ausgrabungen geschuldet. Allerdings mit der Einschränkung, dass nicht alle Fragen der heutigen Historiker schlüssig und endgültig beantwortet werden. Manches bleibt unbeantwortet, manches lässt unterschiedliche Schlüsse zu.

 

Der Schreibstil ist fesselnd und für so manchen Leser öffnet sich eine möglicherweise noch unbekannte Sichtweise auf die „alten Römer“. Ich finde dieses Buch ansprechend, anregend und fesselnd. Obwohl ich mich schon vor einiger Zeit mit dem frühen Rom beschäftigt habe und mir einige Erkenntnisse von Kathryn Lomas durchaus geläufig sind, habe ich doch neue Aspekte bei der Betrachtung dieser Zeitspanne erhalten.

 

Auf rund 100 Seiten im „Appendix“ erhalten wir 6 Karten, eine Zeittafel sowie diverse Anmerkungen und Zusatzinformationen, die das Buch ergänzen. Nicht zu vergessen ist eine ausführliche Bibliografie und ein Quellenverzeichnis. Besonders gut gefallen mir die Hinweise auf archäologische Ausgrabungsstätten und Museen, in denen die erwähnten Artefakte gefunden wurde bzw. zu besichtigen sind.

 

Fazit:

 

Wer in die frühe römische Welt abseits von Asterix und Obelix eintauchen will, bekommt hier einen tollen Einblick in die Antike. Für dieses tolle Buch, das sich ausgezeichnet als Geschenke eignet, gebe ich gerne eine Leseempfehlung und 5 Sterne.