Rezension

Vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau

So reich wie der König -

So reich wie der König
von Abigail Assor

Die Autorin Abigail Assor, erzählt in ihrem Debütroman "So reich wie der König" eine unglaubliche Geschichte vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre.

Inhalt:
Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die jointsrauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss.

So reich wie der König erzählt vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre. Von einer pulsierenden Stadt voller Widersprüche und zwei jungen Menschen, für die die Liebe notgedrungen zur Verhandlungsmasse wird. Ein Roman von sinnlicher und poetischer Sprachgewalt, der zwischen Schönheit und Härte changiert.

Meine Meinung:
Die Autorin wurde 1990 in Casablanca geboren, wo sie aufwuchs, bis sie mit 17 Jahren nach Paris zog und kennt das Leben in den Straßen sowie die unterschiedlichen sozialen Schichten, die allerdings eins gemeinsam haben – den Kampf ums Überleben und ums Geld -. Sie schildert gekonnt, von den unterschiedlichen sozialen Verhältnissen zwischen Armut und Reichtum.

Sarah gehört zur ärmeren Schicht und hat sich fest vorgenommen, eines Tages zur wohlhabenden Schicht aufzusteigen und dafür braucht sie einen reichen Mann. Erbarmungslos schildert die Autorin das Leben von Sarah die mit 16 Jahren für eine Kleinigkeit zu Essen oder zu trinken, bereits mit den Jungs ins Bett geht. Wie sie jedem erzählt, er sei der Erste, bis zu dem Tag als sie den schweigsamen und hässlichen Driss kennenlernt. Ihm macht sie nichts vor, denn Driss ist der, der von Sarah in die Liebe eingeführt werden muss. Obwohl Driss wenig redet, scheinen sich beide ineinander zu verlieben und wie selbstverständlich, kümmert er sich darum, dass Sarah was zu essen hat und gibt ihr sogar Geld.

Irgendwie scheint Sarah angekommen zu sein, denkt sie, doch dem ist nicht so!

Was aus niederen Beweggründen begann, entwickelt sich zu einer zarten Liebesgeschichte zweier Seelengefährten, beide Gefangene eines Systems, das für jeden einen vorherbestimmten Platz vorsieht.

Das offene Ende um Sarah und Driss, macht nachdenklich und hat mich durchaus berührt.

Fazit:
Der Schreibstil hätte weit flüssiger sein können um eine schöne Spannung aufzubauen, die aber leider oft verloren ging. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist gelungen und ein sehr interessantes Thema, welches in jede Zeit gut passt.
Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung!