Rezension

Vom Fünkchen zum Inferno

Die Farben des Feuers - Pierre Lemaitre

Die Farben des Feuers
von Pierre Lemaitre

Bewertet mit 3 Sternen

Wer Lemaitre schon einmal gelesen hat mag seinen Stil, oder eben nicht. Fröhlich plaudernd, direkt ansprechend und ein kleines bisschen sarkastisch mit einer Portion Ironie konnte er mich fesseln. Leider nicht stet und so hielt der neue Roman einiges an Längen und Unstimmigkeiten für mich bereit.

Madeleine tritt fade auf. Ihre Naivität zu Anfang tut schon fast weh und urplötzlich verwandelt sie sich in die Rachebestie schlechthin. Der gut durchdachte Plot stößt sich leider an Madeleines Entwicklung, die für meinen Geschmack unglaubwürdig ist. Erwartet hatte ich eine Frau, die der damaligen Männerwelt trotzt und ihre Belange durchsetzt und verteidigt. In gewisser Weise hat sie das auch, wenngleich anders als erwartet.

Trotzdem mochte ich das Buch und die Figuren, die mit dem damals geläufigen Weltbild immer für eine überraschende Wendung und oft für einen Lacher sorgen konnten.

Fulminanter Anfang, einige Längen und etwas zu viele Sprünge in den Handlungssträngen sowie der Spannungsabfall und meine andere Erwartungshaltung störten mein Lesevergnügen. Trotzdem ist es ein unterhaltsamer Roman, der durch den illustren Erzählstil des bekannten Autors wieder dazu punkten kann.