Rezension

Vom Kind zur Frau in den Wirren des Krieges

Wiedersehen in Dorset - Lily Baxter

Wiedersehen in Dorset
von Lily Baxter

Bewertet mit 3 Sternen

Polly Brown wird zu Kriegsbeginn gemeinsam mit anderen Londoner Kindern aufs Land verschickt, um so vor den drohenden deutschen Bombenangriffen sicher zu sein. Dreizehn Jahre, fast noch ein Kind, aber mit Sicherheit noch keine Frau, steht sie am Zielort und bangt um ihre Zukunft. Wird sie freundliche Aufnahme in ihrer neuen Heimat finden? Wird sie bald ihre Eltern wiedersehen und zurückkehren können?

Wer die Antworten wissen will, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Ich habe mich jedenfalls beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Der Autorin ist es gut gelungen die Ängste und Zweifel die Polly während dieser Kriegsjahre durch litten hat zu schildern. Schließlich war sie nicht nur von ihrer Familie getrennt, sie kam auch in eine neue, für sie äußerst vornehme Familie und musste auch noch mit den pubertären  Gefühlen klar kommen. Kein leichtes Unterfangen. Ich hätte mir dabei aber Theatralik gewünscht. Das hätte der Geschichte mehr Tiefe gegeben. Polly wird in meinen Augen als ausgesprochen gutmütig, die Fehler und Intrigen der anderen ihr gegenüber immer wieder verzeihend und absolut selbstlos beschrieben. Nicht immer konnte ich mich mit ihren Entscheidungen anfreunden, sie kamen mir unrealistisch vor. Berechnend wie manche Menschen sind (so auch in Pollys Familie) erschien mir dies mehr wie ein Märchen.

Wer eine Geschichte über Jugendliebe in den Wirren des 2. Weltkriegs lesen möchte, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.