Rezension

Vom Küken zur mutigen, jungen Erwachsenen.

Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 03: Diamantkäfig - Regina Meissner

Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 03: Diamantkäfig
von Regina Meissner

Meinung:

 

Ich glaube, das (Fast-)Durchsuchten der Prinzessinnenfluch Reihe wird sowas wie ein Ritual für mich. Ich kann mir einfach nicht helfen.

Ich mag die locker-leichte Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt einfach.

Für mich ist das unglaublich fesselnd, auch wenn manch andere vielleicht sagen könnten, dass die Protagonisten zu flach sind, es ihnen an Tiefe mangelt oder sie vielleicht sogar keine Verbindung aufbauen können.

 

Bei mir trifft das überhaupt nicht zu.

Ich liebe die magische Märchenreihe, die irgendwie eine Decke über die Realität wirft und einen erst wieder aus den Fängen entlässt, wenn die Worte ihren Weg in meinen Kopf und mein Herz gefunden haben.

Und das, obwohl die Story noch nichtmal in der Ich-Perspektive erzählt wird.

Die Prinzessinnen bilden eine der wenigen Ausnahmen, die es trotzdem schaffen die Brücke zu meinen Gefühlen zu bauen.

 

Regina Meißner gehört zu den wenigen Autoren, die mir im wahrsten Sinne des Wortes, Gänsehaut bescheren können. 

So, wie es teilweise in Valyras Fluchgeschichte der Fall war.

Die jüngste der sechs verfluchten Prinzessinnen ist in einem Turm gefangen und muss täglich mehr und mehr über sich hinauswachsen.

Der Mut, den sie dabei entwickelt, macht sie vom Küken zur Erwachsenen, obgleich sie noch nicht ganz siebzehn Jahre zählt. Aber allein diese Entwicklung machte sie mir unglaublich sympathisch.

Im Gegensatz zu Rania, die im dritten Band nun endlich einen etwas größeren Auftritt hat. Die Antagonistin macht ihrer Rolle alle Ehre. Boshaftigkeit, Dunkelheit und eine gewisse Kälte, schlagen dem Leser entgegen, sobald das Geschehen sich ihr zuwendet.

 

Und auch in dieser Geschichte schickt die Autorin den Leser wieder auf eine Reise in magische Gefilde. Man erkundet mit Valyra einen verwunschenen Wald, der immer wieder woanders hinführt. Die Orte sind atmosphärisch aufgeladen - voll mit Wärme, Eis, Gefahr, Zuneigung und mehr. 

Sie fesseln durch geschickt eingesetztes Wordbuilding, obwohl die Schauplätze gar nicht mal soooo ausführlich beschrieben werden.

 

Weiter, weiter, immer weiter zog es mich durch die Geschichte.

Ungeahnte Charaktere kamen hinzu.

Eine Szene hat mir - mal wieder - krass das Herz gebrochen, aber auch dieses „konsequent bleiben“, macht die Autorin aus.

Was ich allerdings gleich im nächsten Satz schon wieder revidieren könnte, denn es gab etwas, das schon an mir genagt hat, etwas, bei dem ich mir einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Im Kontext betrachtet ist das eine große Sache, für die Bewertung aber dennoch nicht relevant, denn die Geschichte in ihrer Gesamtheit ist unglaublich schön und spannend genug, um das wieder wett zu machen.

 

Valyras Fluch ist vielseitig. Ihre Qualen ebenso.

Jeder Weg, den sie geht, schenkt ihr ein Stück von sich selbst.

Irgendwie. Und dem Leser Zuversicht und Hoffnung.

Der Schreibstil trieb mich voran, Rätsel und Magie bannten mich und der Turm hielt mich, wie sie, gefangen. Eine wunderbar fantastische Reise.

 

Fazit:

 

Diamantkäfig erzählt die Geschichte vom Nesthäkchen, das über sich hinauswächst und fliegen lernt. Valyra ist authentisch, zeigt viel Gefühl und ist in ständiger Entwicklung. Die Dynamik des dritten Teils unterscheidet sich stark von den anderen Bänden. Das Rätsel steht nicht im Vordergrund.

Es gibt eine Routine, die sich täglich wiederholt und die dennoch faszinierend ist, weil sie Geheimnisse birgt und man wissen muss, wie es weiter geht.

Diamantkäfig bietet Überraschungen, phantasievolle Landschaften und ein Abenteuer, das hin und wieder Verwirrung stiftet. Aber auf die gute Art.

 

Bewertung:

 

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)