Rezension

vom saufen und sterben

Doctor Sleep - Stephen King

Doctor Sleep
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Danny, den man schon aus Kings Werk "Shinnig" kennt, wird erwachsen und begibt sich auf einen Weg der von eigenen, persönlichen und sehr menschlichen Tiefpunkten gekennzeichnet ist. Man lernt Dannys neue Verbündete, die kleinen Abra, viele neue Freunde aber auch alte und neue "Ungeheuer" kennen. Eben diese Monster sehen nicht mehr unbedingt gruselig aus sondern sind vielmehr in Ihrer Existenz verständlich begründet und es liegt ihnen eine verzweifelte aber trotzdem arrogante Tiefe zugrunde. Ganz nebenbei bekommt man einen Überblick über die Geographie der USA, besucht Treffen der AA und schaut dem Tod in einem Hospiz direkt in die Augen.

Wie bereits in "Joyland" zeichnet King mit seinen plastischen und großartigen Worten die Welt wie er sie sieht. Vorrangig objektiv aber doch mit einem eindeutigen Hang gut und böse trennen zu wollen obwohl das Bewusstsein da ist, dass beides eben zusammengehört und überall gemeinsam vorhanden ist. Und eben das macht in meinen Augen die aktuellen King-Bücher aus: es geht nicht, so wie früher, nur ums gruseln und erschrecken. Vielmehr klärt King auf (ohne zu moralisieren), schafft Bilder, zeichnet liebevoll Charaktere und steckt dies alles in eine lückenlos gestaltete, phantastische Geschichte. Es wird weniger Wert auf die äußeren als auf die inneren Monster gelegt.

King wird oft vorgeworfen, er würde zu viel schreiben, sich zu oft wiederholen und die Charaktere in ihren Facetten zu detailliert ummalen. Aber - gerade dies macht für mich einen Stephen King aus, der sich von Horrorautor zum Geschichtenerzähler, dessen erdachte Figuren man förmlich ins Herz schließen muss, entwickelt hat.

Das einzig negative, das ich an dem Buch eventuell finden könnte, wenn ich denn danach suchen wollte, wäre der Showdown, der dann doch ein wenig zu heroisch dargestellt wird. Als Ausgleich dafür bekommt man allerdings einen Schluss, der einem sagt, das alles gut werden kann ... es aber nicht unbedingt muss. So ist das Leben ...

Wieder einmal mehr hat er mich begeistert, der Altmeister der unglaublichen Geschichten. 5*

Kommentare

peterde kommentierte am 02. März 2014 um 16:37

es ist ja so ärgerlich, wenn man den einen oder anderen rechtschreibfehler entdeckt und im nachhinein keine chance zur korrektur mehr hat.