Rezension

Von allem zu viel

Fuchsmädchen -

Fuchsmädchen
von Maria Grund

Bewertet mit 3 Sternen

Ich mag skandinavische Thriller mit ihrer düsteren Atmosphäre und auch Ermittler, die ein persönliches Päckchen zu tragen haben und mal von der Polizeiroutine abweichen und ihrer Intuition folgen.
Nachdem ich viele begeisterte Meinungen zum Buch gelesen habe, schien es genau das Richtige für mich.

Aber hier hat die Autorin zuviel gewollt. Das Handlungskonstrukt war weit verzweigt und viele Hinweise und Personen mussten "abgearbeitet" werden. Dies geschah leider nicht zufriedenstellend. Es blieben offen Fragen und einige Antworten wurden viel zu zufällig und teils unzufriedendstellend gegeben.

Ja, die Atmosphäre war gut, mir teils schon zu gruselig, und es war auch sehr sehr spannend.
Auf der anderen Seite war das Vorgehen der Polizei unrealistisch, jeder machte was er wollte. Die Ermittlungen wurde immer wieder wegen fadenscheinigen Argumente unterbrochen. Die beiden Protagonistinnen waren dermaßen traumatisiert und dienstuntauglich, dass sie im realen Leben freigestellt würden.

Insgesamt herrschte eine aggressive Grundstimmung sowohl innerhalb der Polizei als auch in der Bevölkerung.

Dazu erzählerische Defizite, wie Sprünge in den Perspektiven während einer Szene und die häufig abrubten Abbrüche von Szenen und Perspektiven, machten das Lesen anstrengend. Es gab viele Wendungen, die ich nicht alle vorhergesehen habe,aber manche waren so abstrus, dass ich keinen Spaß daran hatte.

Der Fall wird am Ende gelöst. Es verbleiben jedoch offene Fragen und ein persönlichen Cliffhanger.

Ich bin zwar neugierig, wie es weitergeht. Aber ich brauche jetzt definitiv etwas anderes. Mal sehen, ob ich irgendwann zur Fortsetzung greife.