Rezension

Von Anfang bis Ende ein gutes Buch

Feldpost -

Feldpost
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wir sind zum einen in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges, zum anderen in der „Gegenwart“ im Jahr 2000/2001. Es wird aus der Erzählerperspektive berichtet und es werden die Blickwinkel vieler verschiedener Charaktere zu unterschiedlichsten Zeiten (zwischen 1935 und 1945) beleuchtet.

Die Geschichte beginnt damit, dass die Kasseler Anwältin Cara Russo auf ungewöhnliche Weise an Briefe, Fotos und Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus kommt. Sie beginnt daraufhin Nachforschungen anzustellen und versucht zuerst einmal den Verfasser der Briefe ausfindig zu machen. Sie kommt dabei hinter das Geheimnis einer großen Liebe und reißt dabei nie ganz verheilte Wunden der Vergangenheit wieder auf.

Mir hat der Schreibstil von Mechtild Borrmann unglaublich gut gefallen. Mit poetischen Worten hat sie eine Atmosphäre geschaffen, als würden Oma und Opa vom Krieg erzählen. Und obwohl man hier aus Sicht mehrerer Personen liest, folgt die Geschichte doch einem roten Faden und es ist alles gut verständlich und nachvollziehbar.
Außerdem schafft es die Autorin Stimmungen und Umgebungen wahnsinnig gut zu beschreiben. Ich erinnere mich an eine Szene, in der sie einen Frühsommertag kurz vor Kriegsbeginn beschreibt und ich war so into it. Ich konnte förmlich die Sonne auf der Haut spüren und mitfühlen, was in den Leuten damals vorgegangen sein muss.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Cover. Ich mag das Sepia nicht und finde, dass es der Geschichte nicht gerecht wird. Vielleicht ist es aber auch nicht schlecht, dass es nicht gleich auf den ersten Blick enthüllt um welches Thema es hier hauptsächlich geht. So ging es mir zumindest beim Lesen. Ich hatte auch den Klappentext nicht beachtet und wurde somit auf Seite 60 schon so richtig überrascht.