Rezension

Von Anfang bis Ende: Spannung pur

Blinder Hass
von Alex Winter

Bewertet mit 5 Sternen

»Ich habe den schwarzen Schatten in seinen Augen gesehen«, flüsterte der Aborigine. Seine Stimme klang angsterfüllt. »Er ist ein Kedic, ein Teufel in Menschengestalt ...«Als der Zürcher Sicherheitsexperte Vince Foster von seinem in Australien lebenden Bruder Bryan die unvollständige Kopie eines alten Tagebuches erhält, ahnt er zunächst nicht, welches düstere Geheimnis dieses birgt. Vince ist jedoch nicht der Einzige, der sich für das Tagebuch interessiert: Die rote Doktrin, eine weltweit operierende Geheimorganisation, die einen teuflischen Plan verfolgt, der die Welt an den Rand des Abgrundes führen könnte, versucht mit allen Mitteln, in den Besitz des Originaltagebuches zu gelangen.
Während Vince verzweifelt nach Antworten sucht, gerät er immer tiefer in einen Strudel aus Verschwörungen, Intrigen und Mord. Auf sich allein gestellt, gejagt von mächtigen Feinden und von der Polizei für einen skrupellosen Mörder gehalten, flieht Vince nach Australien.
Quelle: Klappentext

Normalerweise tu ich mich mit neuen Autoren schwer, aber Alex Winter hat es mir mit „Blinder Hass“ verdammt leicht gemacht.

Als ich die lange Namensliste gesehen habe, die sich am Anfang findet, musste ich erst einmal schlucken. Das waren verdammt viele Personen, die man sich merken sollte. Grade im Ebook ist es nicht so einfach, wenn jemand unklar ist, wieder an den Anfang zu springen. Allerdings habe ich das Verzeichnis gar nicht benötigt. Die Figuren waren auch innerhalb der Handlung gut erklärt und erkennbar.

Auch die Kapitelübersicht hat mich innehalten lassen. Es waren doch einige Orte, aber auch das war halb so wild.

Ohne großes Vorspiel steigt man in die Handlung ein und das hat mir wirklich gut gefallen. Überhaupt kommt im Verlaufe des Buches keine Langeweile auf. Ständig wird die Handlung doch recht actionreich weitergeführt. Auch wenn die Geschichte lange ohne große Wendung verläuft, so kommt kurz vor Ende des Buches doch noch zu einem riesigen Knall mit dem man nun wirklich nicht gerechnet hat. Man hat vermutet, das die Rote Doktrin auffliegt, aber es war doch mehr als nur das und das hat mich sehr positiv überrascht.

Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, aber das ist vollkommen in Ordnung. Auch ohne große Worte bleibt es ständig spannend.

Alex Winter hat es geschafft, dass man viele der Charaktere von Anfang an richtig einschätzt. Es gibt den einen oder anderen Charakter, den man aber doch falsch einordnet, aber genau das habe ich hier geliebt. Alle Figuren kamen mir sehr realistisch vor. Sie wurden alle wirklich wunderbar dargestellt.

Eigentlich gibt es nur eine Person, die mich doch gestört hat. Tarlalin war zwar für einen gewissen Abschnitt der Geschichte wichtig, jedoch fand ich die Romanze dann doch recht unnötig. So hat mich dann auch die Dame genervt.

Was ich auch sehr schade fand war, dass das Thema Homosexualität nicht noch näher beleuchtet wurde. Nikolaj sehnt sich nach der alten UdSSR und deren Werte. Nur deswegen hat er sich der Roten Doktrin angeschlossen. Und dennoch ist er schwul oder bi. Fakt ist er dennoch, dass in der UdSSR Homosexualität strafbar war...

Das Buch lässt einen schon nachdenklich werden. Was läuft wirklich alles hinter unserem Rücken ab? Gibt es wirklich solche Organisationen wie die Rote Doktrin? Was verschweigen uns die Geheimdienste alles? Ich meine, die NSA-Affäre ist doch im Vergleich zu manch anderen Dingen wirklich eine Kleinigkeit. Und lauern immer noch irgendwo gefährliche Waffen der Nazis? Das ist doch ziemlich beängstigend.

Alles in Allem ein richtig tolles Buch. Jeder, der Spannung liebt, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Ich für meinen Teil freue mich schon auf weitere Alex Winter Bücher.