Rezension

Von Begegnungen, fremden Kulturen und Selbstfindung in der Ferne

Reisedepeschen aus Bolivien und Peru - Jennifer McCann

Reisedepeschen aus Bolivien und Peru
von Jennifer McCann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Und ich sehe mich in einem Bild von Caspar David Friedrich, denn auch ich bin ein Wanderer, ein Suchender über dem Nebelmeer.

 

Vor ihrem Referendariat beschließt Jennifer McCann durch Bolivien und Peru zu reisen. Dabei begegnet sie Ureinwohnern, neugierigen Kindern und fremder Kultur- aber auch Armut und Hunger. Ihre vielfältigen Erfahrungen und Gedanken teilt sie in ihrem bildgewaltigen Roman.

 

Diese schildert die Autorin in der gegenwärtigen Ich-Perspektive und kurzen Sätzen, sodass sich der Leser stets in die Situationen hineinversetzen kann. Durch die Aneinanderreihung der vielen Sinneseindrücke verzeichnet das Buch einen schnellen Lesefluss.

Auch der rasche Einstieg in die Geschichte ohne große Vorbemerkungen erhöht das Tempo. 

Dabei ist Frau McCann stets sehr reflektiert und aufmerksam, die Erkenntnisse, die sie auf der Reise gewinnt, regen zum Nachdenken an.

 

Neben den unglaublichen Naturwundern findet sie sich auch in gefährlichen Situationen wieder, die sie beschäftigen und prägen. Ungeschönt beschreibt sie vorherrschende Missstände, die deutlich vor Augen führen, dass ein westlicher Lebensstandard absolut nicht selbstverständlich ist. 

 

Fazit: Ein authentischer und bildgewaltiger Reisebericht, der auf eine spannende Reise durch die zwei facettenreichen Länder Südamerikas entführt.