Rezension

Von Beginn an eine großartig geschriebene Zeitreise ins 12. Jahrhundert

Die Herren der Grünen Insel - Kiera Brennan

Die Herren der Grünen Insel
von Kiera Brennan

Bewertet mit 5 Sternen

Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

"Die Herren der Grünen Insel", mit knapp 1000 Seiten erwartet den Leser ein gewaltiger historischer Roman. Die Handlung führt zurück in das 12. Jahrhundert und spielt in Irland, die Grüne Insel.
Es ist schon eine Weile her, dass ich ein derart seitenumfassendes Buch gelesen habe. Die Autorin hat hier eine richtig gute und auch spannende Geschichte geschrieben. Ihre Recherche zu dem Zeitalter, historische Fakten hinzogen, ein von Anfang bis Ende gut durchdachtes Buch. Allein der Prolog, der im Jahre 1151 spielt, hat mich schon gefesselt und dann geht es gleich ins Jahr 1166.
Was erwartet euch inhaltlich? Ich habe lange überlegt, ob und wie intensiv ich auf die Handlung eingehen sollte. Aber anhand der schon veröffentlichten Lesermeinung nehme ich davon Abstand und schreibe mein "Ding".

Die wichtigsten Figuren (lt. Amazon)
Ascall, Großkönig von Toora: ein grausamer und gefürchteter Kriegsherr
Ailillán: sein jüngerer Bruder, der ein dunkles Geheimnis hütet
Riacán: ein reicher Grundbesitzer, mit Ascall verfeindet
Caitlín: Riacáns Schwester, deren Hand Ascall von Toora einst forderte
Faolán: Riacáns Bruder, ein Barde, der heimlich Riacáns Frau liebt
Pól: ein gerissener Waffenhändler aus Dublin mit zwielichtigen Zielen
Róisín: Póls mutige Tochter, die ihr eigener Vater sexuell begehrt
Henry II. Plantagenet: König des anglo-normannischen Reichs, der seine Macht auf Irland ausdehnen will
Eleonore von Aquitanien: seine Frau und eine Meisterin der Manipulation
Aoife: Tochter des irischen Königs Diarmait, die am Hof von Eleonore von Aquitanien das Intrigieren lernt
Jedes Kapitel trägt als Überschrift den Namen der erzählenden Person, Erzählperspektive.
Riacán →Aoife → Pól →Caitlín: mit diesen vier Charaktere beginnt es 1166, abwechselnd, kapitelweise.
Irritiert über die Schreibweise der Namen war ich nicht. Die Autorin hat es zu Beginn schlüssig erklärt.

Das Cover (Schutzumschlag) ist wirklich etwas fürs Auge. Hier stimmt alles, der Titel zum Bild, die Farben, rundum gelungen. Die Vignette des Wolfes findet sich jeweils auf der Seite mit Jahreszahl wieder. Die Charaktere gut und vor allem authentisch ausgearbeitet.
Insgesamt geht die Handlung über sechs Jahre, in denen das Schicksal, das Leben der einzelnen Personen beschrieben wird. Aus der Geschichte bekannt, war das Mittelalter grausam.
Arm und Reich, Macht, Gier, die Lebensumstände, und über allem das Gesetz. Machtkämpfe um die Vorherrschaft, den König von England im Nacken, und nicht das Irland, wie wir es gegenwärtig vor Augen haben mit der wahrlich beeindruckenden Landschaft und auch ihren Bewohnern. Frauen waren Beute, Freiwild. Nicht von jedem so behandelt, aber doch krass. Aber es gab auch die anderen Frauen, die kämpferischen, listig, intrigenhaft. Das Buch ist eine Reise zurück in die Vergangenheit.  Doch lest selbst.
Fazit:
"Die Herren der Grünen Insel", eine großartige, spannende, aber auch m. E. (geschichtlich) lehrreiche  Story (ein kleines Augenzwinkern ☺), die mich als Fan der Gabaldon begeistert hat. Die Autorin schafft es, den Leser  zu fesseln und an die Geschichte zu bannen. Also alles, was ein Buch haben muss. Meine Lese- und Kaufempfehlung!