Rezension

Von Brieftauben und anderen Spionen

Der Leutnant und das Mädchen - Kate Breslin

Der Leutnant und das Mädchen
von Kate Breslin

Bewertet mit 4 Sternen

Colin Mabry ist erst 21, doch nach allem, was er im Krieg erlebt hat, ist sein Alltag für ihn eine Qual. Verwundet und später tagelang verschüttet, hat er nur noch eine Hand. Dazu quälen ihn Schuldgefühle und Alpträume.

Als Kriegsverletzter kann er zwar nicht mehr kämpfen, aber er dient dem Militär, indem er verschlüsselte Botschaften dechiffriert. Unter den vielen Mitteilungen befindet sich eines Tages eine persönliche Nachricht für ihn. J.R. erinnert ihn an sein Liebesversprechen und bittet um Hilfe.

Seiner Meinung nach kann das nur Jewel sein, die französische Frau, die ihn, den verletzten Soldaten, aufopfernd gepflegt hatte. So gefährlich es ist, er reist von England nach Paris, um die Frau zu treffen. Doch am Treffpunkt steht er nicht Jewel gegenüber, sondern Johanna, die behauptet Jewels Halbschwester zu sein. Sie bittet Colin um Hilfe bei der Suche nach Jewel und dem gemeinsamen Vater. 

Nach anfänglichem Zögern stimmt Colin zu. Gemeinsam erleben Johanna und Colin eine abenteuerliche Reise durch Frankreich und Spanien. Sie treffen auf Spione und Soldaten, und sind sich oft nicht sicher, wer Freund und wer Feind ist. Dabei wächst ihre Zuneigung zueinander, doch Colin hat Jewel ein Liebesversprechen gemacht, das er auf keinen Fall brechen will.

Vor allem die beiden Hauptcharaktere dieses Buchs sind sehr sympathisch, allerdings bergen ihre Charakterzüge wenig Überraschungen. Sowohl Colin, als auch Jewel, müssen lernen mit den Wunden ihrer Vergangenheit zurechtzukommen. Neben diesem Thema, erfahren Leser auch einiges über Spionage im ersten Weltkrieg. Besonders interessant sind die Informationen über den Einsatz von Brieftauben, die auf historische Tatsachen beruhen.

Zum Ende hin wird die Spionagegeschichte besonders spannend. Es ist nicht klar, wem Colin und Jewel vertrauen können. Nach einer sehr aufregenden Episode dauert es allerdings noch eine ganze Weile, bis die Auflösung der Geschichte kommt. Vermutlich wäre es besser, wenn diese Komplikation vor der spannendsten Stelle auftreten würden. Nach den aufregenden Ereignissen fällt es schwer bis zum Ende der Geschichte auszuhalten, vor allem weil keine große Überraschungen mehr kommen.

Der christliche Glaube spielt in dieser Geschichte eine tragende Rolle. Obwohl Colin Schweres erlebt hat, weiß er, dass Gott immer bei ihm ist und für ihn sorgt. Für Johanna war Religion bisher nur etwas Negatives, aber sie hört gespannt zu, als Colin ihr von einem liebenden Gott erzählt.

Fazit: Eine spannende christliche Liebesgeschichte. Vor dem Hintergrund einer Spionagegeschichte, erfahren Leser wie verwundete Menschen durch den Glauben Heilung erfahren. Empfehlenswert!