Rezension

Von den Zwölfen kann man was lernen!

Lilly und die Zwölfen 1, Elfen verboten - Sibylle Wenzel

Lilly und die Zwölfen 1, Elfen verboten
von Sibylle Wenzel

Bewertet mit 5 Sternen

Lilly, ein etwas einsames Mädchen, ist mit seiner Mutter aufs Land gezogen, um dem Großvater beim Erhalt der Gaststätte "Glückseiche" zu helfen. Dort lernt sie die Zwölfen, ein drollig-fröhliches Zaubervölkchen, das man auf keinen Fall mit Elfen verwechseln sollte, kennen und feiert mit ihnen rauschende Parties, lernt fliegen und versucht mithilfe ihrer neuen Freunde ihren Beitrag zur Rettung der "Glückseiche" zu leisten.

Lilly und die Zwölfen habe ich zusammen mit meinem achtjährigen Sohn gelesen. Sein Urteil war: "MEGA! - Gibt es davon noch mehr Bücher? Können wir die alle kaufen?" Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen - ihn hat das Buch völlig mitgerissen, was auch dadurch, dass er ganz oft spekuliert hat, wie es weitergehen könnte, deutlich wurde. Er ist so begeistert, dass er gerade angefangen hat, das Buch noch einmal zu lesen. Besonders die Wurzelrutschen und die Partylaune der Zwölfen haben es ihm angetan.

Aus Elternsicht kann ich der Begeisterung nur zustimmen. Trotz der Elfen bzw. Zwölfenthematik ist das Buch auch für Jungs sehr gut geeignet (selbst mein älterer Sohn hat passagenweise gern zugehört), da es universelle Themen, wie Freundschaft, Vertrauen, Selbstakzeptanz, Hilfsbereitschaft, Problemlösungsfähigkeit usw. anspricht. Diese Aspekte werden äußerst elegant in die Geschichte eingebunden und nachvollziehbar und effektvoll vermittelt - damit hebt sich das Buch sehr wohltuend von anderen Kinderbüchern, bei denen die didaktische Zielsetzung zu Lasten der Unterhaltung geht, ab. 

Unterhaltsam ist das Buch in höchstem Maße. Es ist abwechslungsreich und bietet mit der Welt und dem Heim der Zwölfen völlig neue, alternative und bodenständigere Einblicke in das Elfenuniversum. Sehr, sehr positiv ist der Schreibstil der Autorin, denn Lilly und die Zwölfen nutzt ein Sprachniveau, das nicht nur Kinder zufriedenstellt. Mir sind der große Wortschatz, zahlreiche Redewendungen und ein sehr flüssiger Stil aufgefallen, der für Kinder absolut verständlich, aber dennoch anspruchsvoll ist. Meiner Meinung nach sollten sich mehr Kinderbücher an dieser Art des Schreibens orientieren. Lilly ist ein wunderbares Beispiel für Kinderliteratur, die Kinder fordert, ohne sie zu überfordern.

Abgerundet wird der Lesespaß durch die vielen großen und kleinen farbenfrohen Illustrationen, die die Schilderungen im Text sehr gut ergänzen, der Fantasie aber immer noch eigenen Raum lassen. Wir lesen gern noch weitere Zwölfen-Abenteuer!