Rezension

Von der Bedeutung von Freundschaft und menschliche Berührung

Drei Schritte zu dir - Rachael Lippincott

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott

Bewertet mit 5 Sternen

Hinter dem traumhaften Cover, das perfekt zum Inhalt passt, verbirgt sich eine sehr emotionale, zauberhaft mitreißende Geschichte um die drei Jugendlichen: Stella, Will und Poe, wobei Poe eher eine Nebencharakter ist. Ein schöner Mix aus Drama, Humor und Romantik.

Die drei Jugendlichen eint zunächst ihre Krankheit Mukoviszidose. Stella und Poe sind schon lange befreundet, sie kennen sich von diversen Krankenhausaufenthalten, so wie nun wieder. Stella muss ihre Schulabschlussfahrt sausen lassen und sich einer Behandlung unterziehen, sie richtet ihr Zimmer ein als sie erfährt, dass auch Poe vor Ort ist. Auf dem Gang lernt sie Will kennen.
Zwischen Will und Stella entwickelt sich nach und nach eine Liebesbeziehung, obwohl die Beiden sehr unterschiedliche Charaktere haben und sich aufgrund der Krankheit nicht zu Nahe kommen dürfen. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, als der Chaot und die Kontrollliebende aufeinandertreffen. Er will sich nicht weiter unnötig quälen, sie will kämpfen, um ihre Mitmenschen vor Leid zu bewahren.
Die Erkrankung und auch der Tod als deren Konsequenz stehen permanent mit im Raum, man leidet mit den Beiden mit, die einander nicht Halt geben dürfen, um sich zu trösten.

„Ich habe die Bedeutung von menschlicher Berührung nie verstanden...bis ich sie nicht haben konnte.“

Die tragische Liebesgeschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Stella und Will erzählen abwechselnd, so erhält man Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelten beider Hauptcharaktere. Eigentlich wird hier zunächst der „normale Alltag“ der Muko- Patienten erzählt, Hauptschauplatz ist das Krankenhaus, die Dramatik wird durch die Auswirkungen der Beziehung und der Krankheit bewirkt. Wie Stella und Will einander immer mehr annehmen und voneinander profitieren ist schön anzuhören. Parallelen zu „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ sind vorhanden, wer diese Bücher mochte ,ist hier definitiv richtig. Aus allen Werken kann man das Fazit mitnehmen, dass aus jeder schlimmen Situation noch immer etwas Positives mitgenommen werden kann. Dies gelingt auch Stella und Will auf eine besonders dramatische Weise. Das Ende lässt einen trotz aller Härte in der Auswirkung versöhnt zurück.  
Die beiden Sprecher Maximiliane Häcke und Dirk Petrick haben tolle Arbeit geleistet. Sie vermögen die Personen zu Leben zu erwecken und lassen das Kopfkino anspringen, Lachmuskeln und Taschentücher waren beim Hören gleichermaßen erforderlich.