Rezension

Von einem der auszog um seine Freiheit in Alaska zu finden

In die Wildnis - Jon Krakauer

In die Wildnis
von Jon Krakauer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Von einem der auszog, um in der Wildnis zu leben und dabei den Tod fand. Chris McCandless auch bekannt als Alexander Supertramp lebte 112 Tage in der Wildnis, bevor er verstarb. Wie sich nach Jon Krakauers Recherchen herausstellte, zog der jungte Mann keines Falls aus, um zu sterben. Sondern er lies alles hinter sich, um alleine in der Wildnis Alaskas zu leben und fort von allen Besitztümern, Errungenschaften und vor allen, dingen der Zivilisation zu kommen. Während des Lesens stellt sich immer wieder heraus, dass Chris einfach nur von dem Leben wollte, was er gerade verdiente (auf dem Weg nach Alaska) und am Schluss von dem, was die Natur ihm gab. Anders lässt sich sein geringes Gepäck und vor allen dingen seine geringe Verpflegung nicht erklären.

Das Buch beginnt und endet mit Chris McCandless ableben. Im Vorwort erfahren wir vom Autor, dass er einen Zeitschriftenartikel über den jungen Mann, den man in der Wildnis gefunden hatte, geschrieben hat und darauf hin eine Flut an Leserbriefen bekam. Leserbriefe die Chris als Spinner, Idioten etc. bezeichneten, doch einige zeigten auch große Anteilnahme an dem, was geschehen ist. Und unter den Briefen befanden sich auch solche, die berichteten den jungen Mann auf seiner Reise ein Stück begleitet zu haben. Diese Menschen traf der Autor und baut darauf die Reise und vor allen Dingen die Erlebnisse von Chris auf. Aus dem, was er von Freunden, Reisebekanntschaften und der Familie erfuhr, sowie aus dem was in seinem Tagebuch stand und die Fotos, die er machte, zeigten. Und auch aus den Büchern die Chris las, denn in diesen unterstrich er immer wieder für ihn wichtige Textpassagen und setzte Randbemerkungen. Gerne verkündete er auch kurze Botschaften an verschiedenen Orten (meist unter seinem Reisenamen Alexander Supertramp). Postkartentexte, Buchpassagen, Botschaften und co werden im Buch ebenfalls abgedruckt und begleiten den Leser auf Chris reise.

Neben Chris Geschichte, befinden sich auch einige Seiten zu anderen Freiheitssuchenden und auch vom Autor selber (der sich scheinbar auch gut mit Chris identifizieren kann). Der Autor selber sowie Chris Eltern suchen den Ort auf an dem der Junge seine letzten Tage verbrachte. In Alaska, da wo er hin wollte.

Entstanden ist dabei ein Werk dass mich zutiefst berührt hat. Auch wenn mich am Anfang die Zeitsprünge etwas irritiert haben. Aber rückblickend waren diese notwendig um verschiedene Personen oder Handlungen von Chris einzuführen und zusammenhänge besser zu begreifen. Oft habe ich Probleme mit geschichtlichen Exkursionen, aber in diesem Buch fand ich sie eher spannend, da der Autor damit parallelen zu Chris und seinem Freiheitstrieb gezogen hat.

Nun wo ich das Buch gelesen habe, werde ich mich wohl auch an die Verfilmung wagen und hoffen, dass sie es nicht zu sehr verändert haben. Denn das Buch ist wirklich lesenswert. Tief berührt kann ich am Ende nur sagen, dass ich es auf jeden Fall in Erinnerung behalten werde und vielleicht auch dem einen oder anderen schenken mag.