Rezension

Von einer kleinen Maus, die auszog, um Schauspielerin zu werden

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus -

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
von Charlotte Habersack

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte um die Maus Mopsa beginnt damit, dass ihre Heimat nicht genau verortet wird. „Wann und wo die Geschichte spielt kann ich euch leider nicht sagen, denn es ist eine Mäusegeschichte“. Doch für mich als erwachsene Leserin gibt es da schon einige Hinweise anhand von Begriffen wie bspsw. Paradeiser, Liwanzen, Hofrat und die Art und Weise, wie die Menschen leben, ohne elektrisches Licht und Pferdekutschen. Ein wichtiger Hinweis ist auch die Mode. Aber es ist nicht wichtig für den Fortgang des Geschehens.
Mopsa ist die Hauptfigur, lebt mit ihrem Bruder Otto und ihren Freunden auf dem Dachboden des Rathausturmes einer Stadt. Ihnen allen könnte es recht gut gehen, wenn sie nicht von einem tyrannischen, häßlichen, ungepflegten Mäusekönig beherrscht würden. Während er faul und vor sich hin stinkend auf seinem Thron sitzt, läßt er alle für sich arbeiten. Als Mopsa von einem Beutezug nichts zum Essen für den selbsternannten Herrscher mitbringt, wird sie von ihm aus dem Rathaus verwiesen. Ihr Bruder Otto begleitet sie und von nun ab sind sie auf sich selbst angewiesen.
Mit Mopsas Lebensmotto „Immer der Schnauze nach und nie den Mut verlieren“ lassen die vielfältigsten Abenteuer nicht lange auf sich warten.

Die entzückend erzählte Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, läßt sich wunderbar in die Gegenwart und in die Realität übertragen. Sehr unterhaltsam werden die Abenteuer der kleinen, kecken Mopsa, die so gerne Schauspielerin werden möchte, kindgerecht dargeboten. Vom fiesen „Mausbeuter“ Tartar, über das reimende Äffchen mit dem Leierkastenmann, Bobby, dem gelehrigen Wellensittich bis hin zur Erläuterung des Unterschiedes von Demokratie und Diktatur konnte mich das farbenprächtig bebilderte Buch (von Illustratorin Laura Fuchs) begeistern.
Besonders niedlich finde ich, dass die kleine Mäusedame immer ihre Eichelhandtasche dabei hat.

Das ab und zu fremdsprachige und veraltete Begriffe sowie schwierige Wörter wie Axolotl, Chamäleon, Panoptikum... oder eine Schauspielerin wie Eleonora Duse Erwähnung finden, sollte zum Nachschlagen und Erklären genutzt werden. Dem Vergnügen des Lesens tut das keinen Abbruch.

Fazit:
„Mopsa“ ist ein zauberhaftes farbenreiches Bilderbuch mit einer wundervollen, abenteuerlichen, unterhaltsamen, humorvollen Mäusegeschichte. Ich als zweifache Großmutter hatte meine Freude dran. Nun geht es in Kinderhände!

Ich bewerte es mit fünf von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter für Kinder ab 5 Jahre und den erwachsenen Lesern!