Rezension

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Von einer verfluchten Irrenanstalt und Leylinien

Irre Seelen - Graham Masterton

Irre Seelen
von Graham Masterton

Jack lebt mit seiner Frau und seinem Sohn zusammen und repariert Autos. Doch zufrieden stellt ihn das nicht wirklich. Alles wird anders als Jack, durch einen Zufall, auf das heruntergekommmene Anwesen im Wald trifft. „The Oaks“ ist ein ehemaliges Irrenhaus und in seinen Mauern verschwindet sein kleiner Sohn – und das ist nicht alles, was dort verschwunden ist. Das Irrenhaus wurde geschlossen, als plötzlich das Haus über Nacht leer steht. Was ist damals geschehen und was ist mit Jacks Sohn passiert?

„Irre Seelen“ ist das erste Buch von Graham Masterton was ich gelesen habe. Sein Schreibstil lässt sich leicht lesen und er schafft es auch eine unheimlich und teilweise sehr grausame Atmosphäre zu erschaffen. Aber auch eine trostlose Leere heraufzubeschwören, die auch in „The Oaks“ vorherrscht.

Das Irrenhaus als Handlungsort für einen Horrorthriller scheint schon ausgelutscht zu sein, aber sind es nicht immer wieder die gleichen Orte, die uns Gänsehaut über den Rücken laufen lassen?

Alte, leerstehende oder heimgesuchte Häuser haben es mir angetan. Der Verfall, der beschrieben wird, die Orte, die plötzlich menschenleer sind und die Möglichkeiten, was dort alles passiert sein mag. So etwas trägt einfach unheimlich viel Potential in sich. Die Insassen, die plötzlich verschwunden sind – aber immer noch da. Das alles klingt ziemlich unheimlich – und die aufgestaute Wut der untoten Geister will man auch nicht spüren müssen. Aber Jack wird sie spüren. Er und all seine Gefährten müssen gegen die Geister ankämpfen um zu überleben und Jacks Sohn wieder zurückzuholen...

Ich finde, dass „Irre Seelen“ ein wirklicher guter Horrorroman ist. Der Druidenzauber war mir zwar teilweise etwas zu abgehoben, aber es war nicht schlecht. Es ist eben eine Geschmackssache. Auch der Gruselfaktor ist definitiv gegeben, dennoch habe ich leider nicht das Gefühl gehabt, dass die Angst nach mir greift. Entweder hat man irgendwann zu viele Bücher in diese Richtung gelesen, oder man brüht einfach ab. Aber das liegt nicht am Buch, sondern an mir!

Wer eine etwas andere Geschichte, mit altbekannten, aber gut bewährten Handlungsorten sucht und auch atmosphärische und bildliche Beschreibungen mag, sollte es wirklich einmal mit „Irre Seelen“ versuchen! Spannend, gruselig und manchmal auch ein wenig abgehoben – aber definitiv lesenswert!