Rezension

Von Entwurzelung, Integration und vom Weiterleben

Eine eigene Zukunft - María Dueñas

Eine eigene Zukunft
von María Dueñas

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Auswanderer-Drama hoch fünf, das zeigt, dass sich die Schatzkiste der neuen Welt nicht jedem und schon gar nicht sofort offenbarte.

Ein Leben in der verheißungsvollen neuen Welt, in den USA - was dem zuvor ruhelosen spanischen Seefahrer als Neuanfang mit seiner Frau und seinen drei Töchtern, die bislang nicht viel von Ehemann und Vater hatten, vorschwebt, bedeutet für die vier Frauen Entwurzelung und der Tausch von Armut gegen Armut. Das Restaurant von El Capitan läuft nicht, von Integration kann keine Rede sein, da jede der Frauen ihrem alten Leben nachtrauert und so schnell als möglich nach Spanien zurück möchte. Mit dem Tod des Vaters werden die Vier einmal mehr erschüttert. Doch schließlich hat die mittlere Tochter, Mona, eine hoffnungsvolle Idee: Aus dem Restaurant soll ein Nachtclub werden. Finanziert durch das Sterbegeld, das eine rührige Nonne mit Anwaltszulassung hinter dem Unfall des Vaters vermutet. Luz, die talentierte Jüngste, soll als Sängerin auftreten. Victoria, die Älteste, mit der zaudernden Mutter die Küche leiten. Doch auch hier kommen Leben und Schicksal dazwischen: Die falschen Männer, die sich die spanischen Schönheiten anlachen, die Richtigen, die sie verschmähen. Doch trotz aller Widrigkeiten und eines erneut zusammenfallenden Kartenhauses gelingt den Töchtern, was die Mutter nicht recht schaffen will: Sich in New York eine eigene Zukunft zu aufzubauen.

Es passiert zwar jede Menge im Roman, man wartet jedoch ständig auf einen Durchbruch, auf DEN Höhepunkt - doch der bleibt aus. Vielleicht aber sind die leisen Töne und Nuancen das, was die Erzählung ausmacht.