Rezension

Von Ereignissen, die das Leben erschüttern

Dinge, die vom Himmel fallen
von Selja Ahava

Inhalt
Ein Eisbrocken der vom Himmel stürzt nimmt Saara ihre Mutter. Wenig später gewinnt ihre Tante zwei Mal im Lotto und fällt vor Schreck in einen wochenlangen Schlaf. Und dann gibt es noch einen Fischer, der mehrfach vom Blitz getroffen überlebt hat. Zufall? Schicksal? Wer kann schon erklären, was genau der Grund dafür ist, wenn plötzlich das Leben ins Wanken gebracht wird und nichts mehr so ist, wie es mal war.

Meine Meinung
Schon in ihrem Debütroman "Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm" thematisierte die Finnische Autorin Selja Ahava eine Geschichte über das Vergessen. Sie tut dies zwar auf poetische Art, aber auch ihr zweites leicht märchenhaft wirkendes Buch "Dinge, die vom Himmel fallen" kommt mitnichten mit einem leichteren Thema daher.

Saara hat ihre Mutter verloren, die bei der Gartenarbeit von einem großen Eisklumpen getroffen wurde, der sich von einem Flugzeug gelöst hat. Selja Ahava erzählt in der Folge, wie Saara und ihr Vater weiterleben und versuchen mit dem Verlust umzugehen. Sie finden Unterschlupf bei Tante Annu, der Schwester des Vaters, die nach einem Lottogewinn ein Gutshaus erwirbt. Sie gibt den beiden eine gewisse Stärke, scheint sie doch als einzige zu wissen, was nun zu tun ist. Doch dann geschieht das unfassbare und Tante Annu gewinnt ein zweites Mal im Lotto, was sie so schockt, dass sie in einen komatösen Schlaf, der über mehrere Wochen geht, fällt. Erst der Kontakt zu einem Fischer, der mehrfach vom Blitz getroffen und dennoch überlebt hat, zieht sie ins Leben zurück.

Die Autorin gliedert ihre Geschichte in drei Teile und erschafft in jedem dieser einer andere Stimmung. Sie schreibt diese mal in märchengleicher Form, mal als Briefaustausch und mal aus der Perspektive von Saara, was dazu geführt hat, dass ich mich erst in die Handlung einfinden musste und bis zum Ende keinen richtigen Zugang zu den meisten Figuren finden konnte. Lediglich Saara, die größtenteils von den Erwachsenen allein gelassen und sogar ihrem Vater Halt geben musste, als er unter dem Verlust ihrer Mutter zu zerbrechen schien, hat mir Respekt abverlangt.

Fazit
"Dinge, die vom Himmel fallen" ist ein Buch mit Anspruch und leiser Poesie, dessen Stil man allerdings mögen muss. Eine Geschichte über Verlust, Phänomene und den Umgang mit diesen. Von mir gibt es eine Lese-Empfehlung für diesen ungewöhnlich erzählten Roman.