Rezension

Von falschen Beziehungen und echten Gefühlen: britische Romantikkomödie zum Lesen

Aller guten Dinge sind zwei
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 4 Sternen

Aus heiterem Himmel wird Laurie von ihrem langjährigen Freund Dan verlassen. Sie versteht die Welt nicht mehr. Als sie mit Kanzleicasanova Jamie im Aufzug steckenbleibt, entwickeln die beiden einen Plan:  Sie geben vor, ein Paar zu sein, um Dans Eifersucht zu wecken und Jamies Ruf und seine Aufstiegschancen in der Kanzlei zu verbessern. Schließlich gilt Laurie als äußerst integer und beliebt bei den Partnern. Doch Pläne sind dazu da, zunichte gemacht zu werden, vor allem wenn das Leben dazwischenfunkt...

Autorin Mhairi McFarlane pflegt einen locker-leichten, witzigen und angenehmen Schreibstil. Sie schildert klar und anschaulich Lauries Perspektive der Geschichte, rasch versetzte ich mich in Lauries Situation hinein und konnte mich recht gut mit der Figur identifizieren .

Mhairi Mc Farlane kennt sich aus mit Menschen, ihrem Verhalten, ihren Gefühlen, ihren Wünschen, ihren Beziehungen, ihren seelischen Verletzungen. Zwar sind ihre Figuren mitunter recht klischeebeladen und werden teilweise etwas oberflächlich und einseitig dargestellt, aber sehr oft erkennt man sich und andere auch wieder in den Charakteren, hat dabei das Gefühl, die Autorin beobachtet ihre Umgebung exakt und weiß genau, wovon sie schreibt. Bei ihren Protagonisten treten einige ziemlich tiefe, ehrliche, realistische Gefühle und erstaunlich treffende Beziehungs- und Verhaltensmuster auf. Mit Laurie, die so sympathisch, tief verletzt, authentisch und im Beruf sehr professionell rüberkommt, musste ich einfach mitfiebern und- leiden. Und unangenehme Charaktere wie Claire oder Michael gehören zu einem McFarlane-Roman immer dazu, ohne Gegenwind wäre die Geschichte ja auch langweilig.

Finden Laurie und Dan wieder zueinander? Kann eine Fake-Beziehung wirklich funktionieren? Und kommt es für Laurie schließlich zum Happy End?

McFarlanes neuester Roman hat mich mitgenommen: Gefühlvoll, unterhaltsam und witzig wie eine typisch britische Liebeskomödie zum Lesen, Kino im Kopf. Am Ende wird zwar etwas dick aufgetragen, aber die große Liebe ist nun mal zweifelsohne sehr süß.