Rezension

Von großen Plänen und vielen Lügen

Wildfutter - Alma Bayer

Wildfutter
von Alma Bayer

Bewertet mit 3 Sternen

Die abgetrennte Hand eines Jugendtrainers des FC Rosenheim wird von Vitus Pangraz, einem pensionierten Kommisar, im Wildschweingehege gefunden. Zusammen mit seiner Tochter, der Lokalreporterin Jo Coleman, macht er sich auf die Suche nach dem Mörder des scheinbar allseits beliebten "Tigers". Dabei treffen die beiden auf jede Menge Eltern, die fest vorhaben, ihre Kinder beim FC Bayern ganz groß rauskommen zu lassen, und zwar um jeden Preis. Sie belügen sich selbst und betrügen sich gegenseitig - in der kleinen Stadt hätte irgendwie beinahe jeder ein Motiv für den Mord. Noch dazu können weder Jo noch ihr Vater ganz objektiv ermitteln, da sie einigen ihrer Verdächtigen näher kommen als sie vielleicht sollten...

Insgesamt meiner Meinung nach eher ein mittelmäßiger Lokalkrimi. Die Spannung lässt zu wünschen übrig und das Ende ist recht früh absehbar. Noch dazu werde ich nicht wirklich warm mit den Hauptcharakteren, die etwas überzeichnet wirken. Während einige Passagen wirklich witzig sind, können andere mir trotz des bayrischen Dialekts kein Schmunzeln hervorlocken, doch das ist wohl Geschmacksache. Der Fußballplatz, der eigentlich eher Nebenschauplatz sein sollte, ist für mich viel zu präsent und am Ende bleiben für mich viel zu viele Fragen offen.

Mein Fazit: Sowohl inhaltlich als auch sprachlich nicht ganz mein Fall. In diesem Genre gibt es (auch unter den bayrischen Krimis) bessere, lustigere und spannendere Bücher.