Rezension

Von Hotelliersöhnen, russischen Oligarchen, Kidnappern und Dieben

Wolkenschloss - Kerstin Gier

Wolkenschloss
von Kerstin Gier

Der Inhalt...

In den Schweizer Bergen liegt das Grandhotel 'Wolkenschloss', in dem die 17-jährige Fanny ein Jahrespraktikum macht. Sie hat – jetzt zur Weihnachtszeit - wie das restliche Personal, alle Hände voll zu tun, denn der alljährliche, und hoch angesehene Silvesterball steht kurz bevor. Doch neben all den Aufgaben und dem Stress, es den Gästen so luxuriös wie möglich zu gestalten, merkt Fanny schnell, dass hinter der glitzernden Fassade, einige Geheimnisse stecken. Schon bald befindet sie sich mittendrin in einem höchst gefährlichen Abenteuer...

Meine Meinung...

Ich glaube jeder passionierte Leser hat seine Lieblingsautoren. Zu meinen gehört definitiv Kerstin Gier. Ich liebe ihre Art zu schreiben und bin jedes Mal begeistert, was für eine tolle Atmosphäre sie erschaffen kann. Natürlich war es glasklar, dass ich ihr neuestes Werk nur allzu bald lesen werde. Ich muss gestehen, dass ich hohe Erwartungen an „Wolkenschloss“ hatte, das leider nur ein Einzelband bleiben soll. Leider, weil ich mich beim Lesen mal wieder pudelwohl gefühlt habe. Wie schon erwähnt hat Kerstin Gier ein einzigartiges Geschick, eine zugleich mystische und heimelige Atmosphäre zu schaffen. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich Teil des Teams im Hotel „Wolkenschloss“. Ich habe Betten bezogen, Gäste begrüßt, in der Küche geschnippelt, die müde Berta bedient oder Verstecken mit den Kindern gespielt. Ab der ersten Seite war ich wieder völlig gefangen in der Welt, die Frau Gier hier erschaffen hat. Eine Welt, die dieses Mal zwar ohne Magie auskommt, aber trotzdem nicht ganz frei von Magie ist. Wenn ihr versteht was ich meine ;)

Der Schreibstil entführt einen, und nimmt einen mit auf eine wunderbare Reise, auf der es viel zu entdecken gibt: Man nehme ein bisschen Romantik, einen Hauch Mystik, eine Prise Krimi und noch eine große Portion Humor, und schwupps ist eine Geschichte entstanden, die einen nicht mehr los lässt. Auch die Charaktere können mal wieder durch ihre Andersartigkeit und ihre diversen Marotten und Eigenheiten punkten. In Kerstin Giers Büchern wird das Wort Individualität groß geschrieben. Denn, so sehr ich danach auch suche, ich finde partout keinen Charakter, bei dem ich denke: Tja, von solch einer Sorte habe ich schon X Mal gelesen! Eine willkommene Abwechslung, in der Flut der Mainstream-Jugendbücher. Auch inhaltlich wurden hier Themen aufgegriffen, von denen ich so noch nicht oft gelesen habe. Chapeau an Frau Gier, dass ihr nach all der Zeit im Autorendasein, doch immer wieder neuartige Dinge einfallen, die sie in ihre Geschichten einfädeln kann. Und auch wenn ich zugeben muss, dass das Ende nun doch ein bisschen abstrus und wirr um die Ecke kommt, und alles schlussendlich doch sehr holterdiepolter von statten geht, konnte mich „Wolkenschloss“ alles in allem doch wieder sehr begeistern. Ein absolutes Wohlfühlbuch – gerade in dieser winterlichen Jahreszeit!

Das Fazit...

Nicht perfekt, aber trotzdem ein sehr gelungenes neues Buch von einer meiner Lieblingsautorinnen. Ich kann es wärmstens Fans, aber auch Neueinsteigern empfehlen.