Rezension

Von Menschen und Bienen: das Leben als Außenseiter in einem System

Winterbienen - Norbert Scheuer

Winterbienen
von Norbert Scheuer

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Ausflug in die Gefühlswelt eines Epileptikers zwischen Nazis.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich einen Faible für Antikriegsbücher habe und mich Bienen faszinieren. Und noch dazu hatte ich das Glück, es für eine Leserunde bei wasliestdu zu gewinnen.

In seinen kurzen Tagebucheinträgen schildert der Bienenzüchter Egidius, der an Epilepsie leidet und Flüchtlingen zur Flucht verhilft, das letzte Jahr des Krieges.

Umrahmt wird die Geschichte mit Einblicken in seine Bienenstöcke und geschmückt von Kampffliegerzeichnungen und deren Beschreibungen.
Es ist ein sehr leises, tiefgängiges Buch. Die kurzen Kapitel empfand ich sehr angenehm zu lesen.

Ein Zitat, das mir unter anderem sehr gefallen hat, möchte ich herausheben. Es ist ein Teil einer Übersetzung und für ihn ein Apell an die Schüler des ehemaligen Lateinlehrer Egidius. Er bedauert, das diese es nicht gleich verstehen und sich erst später daran erinnern: „Habt Spaß miteinander! Es jagen die Jahre dahin wie das fließende Wasser.
Ist eine Welle vorbei, kein Ruf holt sie jemals zurück,
Ist eine Stunde vorbei, niemals kann sie wiederkehrn:
Nutzt euer Leben! Denn schnellen Schritts entschwindet der Jugend Zeit,
Und was folgt, ist nie so gut, wie einst es einmal war.”

Ich habe das Buch sehr gemocht und finde es herausragend.
Egidius ist mir sehr sympatisch und hat mich in seine Welt entführt, so dass ich mit ihm mitgelitten habe.

Abschließend fasse ich gerne die Themen des Buches in einer Liste zusammen.
(+++++ bedeutet intensiv, + wenig, - gar nicht)
Bienen: +++++
Fantasy/Esoterik: -
Kulinarisch wertvoll: +
Familie: ++
Kinder: ++
Krankheit: ++++
Tote: +++++
Krieg: +++++
Natur:++++
Kunst/Musik: +
Lebensweisheiten: +++++
Liebe: +++
Sex: +++++
Stadt/Land: ++++
Trauer: ++
Spannung: +++