Rezension

Von mir leider keine Empfehlung

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung - Stefanie Hasse

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 2 Sternen

Auf Instagram habe ich euch bereits Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung gezeigt. Heute rezensiere ich für Janine von Büchersüchtiges Herz³ den neuen Jugendroman von Stefanie Hasse.

Allgemeines:

Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung (im Folgenden als Schicksalsbringer abgekürzt) ist im Juli 2017 als gebundenes Buch und erster Band einer Dilogie beim Loewe Verlag erschienen. Stefanie Hasse war mir als Autorin bisher noch nicht bekannt. Viele von euch kennen sie vielleicht aber bereits von ihrer BookElements-Trilogie.

Das Cover von Schicksalsbringer bildet für mich den ersten Hinweis, dass dieses Buch für ein jüngeres Publikum gedacht ist. Es wirkt sehr jugendlich und – anders als viele Blogger es verlauten lassen – empfinde ich es nicht als Hingucker, sondern eher als Fingerzeig darauf, dass dieses Buch nicht in der All-Age-Abteilung zu finden sein wird.

Inhalt:

„Kiera war noch ein kleines Mädchen, als ihr ein unheimlicher Mann auf dem Jahrmarkt eine geheimnisvolle Münze zusteckte. Jahre später findet sie die Münze beim Aufräumen wieder und verletzt sich daran. Von da an steht Kieras Leben Kopf: An der Schule tauchen die geheimnisvollen Zwillingsbrüder Phoenix und Hayden auf. Und Phoenix – unfreundlich, überheblich, aber wahnsinnig attraktiv – behauptet, Kiera könne mit der Münze das Schicksal beeinflussen. Und daher dürfe er nun einen ganzen Mondmonat lang nicht mehr von ihrer Seite weichen …“ (Quelle: Loewe Verlag)

Meine Meinung:

So viele Blogger haben dieses Buch enorm gehyped. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass ein Buch tatsächlich gut ist. Aber manchmal auch ein Zeichen dafür, dass man als anspruchsvoller Leser um ein solches Buch eher einen größeren Bogen machen sollte. Zuletzt ging es mir bei bei These broken stars – Lilac und Tarver so. Aber natürlich hat meine Neugier auch bei Schicksalsbringer gesiegt.

Vielleicht beginne ich diese Rezension deshalb mit einem Beispiel. Vor kurzem habe ich Das Reich der sieben Höfe von Sarah J. Maas, die vielen von euch möglicherweise bereits durch ihre Throne of Glass-Reihe bekannt ist, gelesen. Sarah J. Maas‘ Bücher zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplexe, vielschichtige und fantastische Geschichten mit tiefgründig erdachten Helden schreibt. Man leidet mit ihren Helden mit, man möchte bei den Geschichten dabei sein, man möchte tatsächlich diese Welten voller Magie betreten. Maas‘ Protagonisten sind nicht einfach Protagonisten. Sie sind unglaublich. Ihnen fehlt es weder an Tiefe noch an Charakter. Keiner bleibt blass und keiner verkörpert Stereotype. Alle entwickeln sich und tun Dinge, die man so nicht vorausgesehen hat.

Alles, was in diesem Beispiel für mich eindeutig positiv besetzt ist, finde ich bei Schicksalsbringer leider nicht vor. In Schicksalsbringer werden Charaktere entworfen, die überhaupt nicht vielschichtig sind. Sie verkörpern folgende Stereotype: Es gibt da die Protagonistin (das typische, sympathische Mädchen von nebenan) und natürlich ihren besten Freund. Bester Freund ist natürlich unsterblich in Protagonistin verliebt. Alle wissen es, nur sie natürlich (!) nicht, denn für sie ist er wie ein Bruder. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist der beste Freund natürlich auch der Nachbar, der sie tagtäglich anhimmelt. Dann werfe man noch zwei mehr oder weniger heiße Typen (die im Klappentext erwähnten sexy Zwillinge) in das ansonsten so langweilige High School Leben und fertig sind die (klischeebeladenen) Charaktere.

Auch ihre Beziehung untereinander erscheinen größtenteils unglaubwürdig und entstehen viel zu schnell. Die Beziehung zwischen Protagonistin Kiera und ihrem „Love Interest“ in Kurzform: Gesehen, gehasst, geliebt. Und das alles in weniger als 150 Seiten. Und das ist schade. So etwas liest man zu häufig und so etwas ist ein austauschbares Element. Denn die Grundidee von Schicksalsbringer ist sehr interessant. Ich mochte die Idee, die hinter alldem steckt. Fortuna spielt eine große Rolle und eine gewisse goldfarbene Münze. Diese Geschichte, die Stefanie Hasse mit ihren leider zu flachen Charakteren verflochten hat, ist grundsätzlich sehr komplex, überrascht und hat viel Potenzial für eine Weiterentwicklung. Wenn es nur um diese Thematik und die spannende Mythologie der Fortuna gehen würde, dann würde ich diese Reihe gerne weiterlesen und den Auftaktband, der einen schönen Schreibstil hat, ganz anders bewerten. Aber da Stefanie Hasses komplexe Idee leider mit Charakteren verbunden ist, die so überhaupt nicht komplex sind, werde ich Schicksalsbringer nicht weiterverfolgen.

Fazit:

Ein Buch mit einer guten Grundidee, die auf mich wirklich spannend wirkt. Leider können die Charaktere diese Grundidee nicht mitttragen.