Rezension

Von Stachelbeeren und Entbehrungen

Die Spur der Stachelbeeren - Ulrike Ladnar

Die Spur der Stachelbeeren
von Ulrike Ladnar

Lynn ist früh Halbwaise geworden. Sie kümmert sich um ihren in Trauer gefangenen Vater und ihren kriegsbegeisterten jüngeren Bruder, während ihr großer Bruder an der Front im Ersten Weltkrieg kämpft. Es ist ein Leben voller Entbehrungen und Schwierigkeiten. Eines Tages wird Lynn von einem Major entführt. Der HIntergrund ist aufregend und ungewöhnlich. 

Das Cover ist schlicht und entspricht dem Titel. Die Stachelbeeren sind auch im Buch immer wieder am Ende von Absätzen zu finden. Das Buch besteht aus wenigen, sehr langen Kapiteln. Allerdings gibt es deutlische Absätze.
Der Inhalt ist vielschichtig. Lynn, die ihre Familie versucht durch die Kriegszeit zu bringen, mit vielen Informationen über das Leben in dieser Zeit. Der kriegsbegeisterte Peter, welcher sich nichts sehnlicher wünscht als an die Front zu gehen. Babette, die uns viel über den geschichtlichen Hintergrund vermittelt. Es gibt sehr viele Handlungsebenen mit vielen Informationen. Dabei wirkt die Geschichte zu keiner ZEit belehrend und bleibt ein historischer Roman und kein Sachbuch.
Die Charaktere sind spannend. Lynn handelt für mich manchmal etwas abwegig. Peter und Michael sind authentisch. Manche Charaktere sind zu Beginn der Geschichte unausstehlich, entwockeln sich jedoch zu wahren Lieblingen. 
Der Schreibstil ist anders. Ich kann nicht sagen was so viel anders ist, aber es liest sich gut. Allerdings wirkt es einfach anders. Neben vielen bildlichen Stilmitteln gibt es auch immer wieder Einschübe von Lynns Gedanken und Briefen. Dies lockert den Roman weiter auf.
Dieses Buch ist wirklich empfehlenswert. Die Geschichte ist schlüssig und kann mit vielen historischen Fakten aufwarten. Das Buch liest sich immer eben weg und bereitet wahre Lesefreude. Auch kann man ihm einen gewissen Bildungswert nicht absprechen. Tolle Lektüre für historisch interessierte.