Rezension

Von vorne bis hinten, durchweg spannend

Das steinerne Schloss - Anna Weydt

Das steinerne Schloss
von Anna Weydt

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz

In ihrem Kopf ging sie das Gespräch, das sie mit ihrem Großvater führen würde, immer wieder von vorn bis hinten durch, während sie eilig das Foyer des Altenheims durchquerte.

Meinung

Eigentlich gibt es so schon genügend Dinge in ihrem Leben, die Carlotte sich Sorgen macht: Ihr Großvater wird von ihrer Mutter ungewollt in ein anderes, entferntes Altersheim abgeschoben, das Geld wird knapp und dann auch noch Probleme mit der Universität. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. Während einer Besprechung greift sie plötzlich ein ihr völlig unbekanntes Wesen an und verletzt ihren Dozenten. Verzweifelt und panisch versucht sie auf dem Campus Hilfe zu holen und trifft auf Erik und einem Greifen - einem echten, lebendigen Greifen. In der Not geht sie einen Pakt mit dem Unbekannten ein und findet sich wenig später mitten in der magischen Welt Hamburgs wieder. Dabei muss  sie immer mehr feststellen, dass der Angriff auf sie kein Zufall war.

Ein personaler Erzähler bringt uns die Geschichte, die zu Beginn schnell Fahrt aufnimmt und Charlie sowie einen selbst spannend ins Abenteuer führt, bei. Der Schreibstil war flüssig zu lesen, passend zur Geschichte und gut verständlich, auch bei den Fantasyelementen. Die Welt wie Charlie sie kennt, ändert sich abrupt. Plötzlich sind Engel, Hexen und Greifen real und zum greifen nah. Ungläubig und doch neugierig versucht die junge Studentin die richtige Schlussfolgerung zu ziehen und heraus zu finden, wem sie trauen kann.

Charaktere

Charlotte, die bei ihren Großeltern aufwuchs und von ihrer Mutter nur selten beachtet wurde, versucht in ihren jungen Jahren schon viel Verantwortung zu nehmen. Nachdem ihre Großmutter starb und ihr Großvater ins Heim kam, kümmerte sie sich um ihn, während des Studiums. Von der Persönlichkeit eher unscheinbar, schlussfolgerte sie in allen erdenklichen Situationen zügig und versuchte einen Ausweg zu finden, ohne aufzugeben.

Der gefallene Engel Erik machte es Charlotte gewiss nicht einfach. Seine Art war ablehnend und verschweigend ihr und allen anderen gegenüber. Immer wieder wich er Fragen perfekt aus oder antwortete so wage wie nur möglich. Meist überlegen, gab es doch auch Situationen in denen er unsicher wurde, weil er den menschlichen Gedankenweg nicht verstand. Auch Gefühle waren schwer für ihn. Bis zum Schluss gefiel mir seine Rolle und auch die Wendungen extrem gut.

Fazit

Von vorne bis hinten, durchweg spannend und trotzdem mit genügend Zeit um immer kurz durchatmen. 5 Sterne