Rezension

Vorfreude auf den zweiten Teil!

Witch Hunter
von Virginia Boecker

Bewertet mit 5 Sternen

Elizabeth ist eine Hexenjägerin. Sie ist mit dafür verantwortlich, dass die Magie immer mehr aus der Welt verschwindet. Doch was und wer ist eigentlich gut oder böse? Diese Frage muss sie sich stellen, als bei ihr Hexenkräuter gefunden werden, denn dieser Fund stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Denn normalerweise bedeutet so etwas den Tod - doch nicht für sie! Plötzlich befindet sie sich auf der Seite der Magier, denn nur diese scheinen ihr Überleben garantieren zu können...

Ich interessiere mich mega für die Geschichte der Hexen. Auch wenn ich weiß, dass dieses Buch nicht auf der Realität beruht, musste ich es dennoch einfach um jeden Preis lesen. Und was soll ich sagen? Ich war seit der ersten Seite so gut wie gefesselt. Die Geschichte zog mich förmlich in ihren Bann!
Allerdings ist hierbei zu beachten, dass man nicht merkt, dass man sich im 16. Jahrhundert befindet. Das Geschehen könnte jederzeit stattfinden, was mich aber nicht weiterstörte, weil so der Lesefluss auch besser gegeben war. Mir persönlich gefällt diese alte Sprache auf Dauer nämlich eher nicht so.

Der Schreibstil konnte mich allgemein sehr überzeugen, weil er sehr lebhaft und detailliert ist. Er ist an die verschiedenen Situationen angepasst und nie wirklich unpassend. Gerade die gute Mischung der Genres gefielen mir sehr gut. Hier kommt jeder auf seine Kosten: Fantasy, Action, Liebe, Zwischenmenschliches, Intrigen, und, und, und! Nicht zu vergessen sind natürlich die dramatischen Wendungen, mit denen man zumindest teilweise nicht rechnet.

Die Hauptfigur war mir zunächst nicht sonderlich sympathisch. Irgendwie lag einfach zu viel Fokus auf ihr, dass sie einem nur auf die Nerven gehen konnte, weil sie halt eben noch recht infantil ist. Das ändert sich im Laufe der Geschichte aber. Man merkt, wie sie an den Erfahrungen wächst und reift. Diese Entwicklung zu beobachten war echt besonders schön, vor allem weil man dadurch wirklich begann, sie gern zu haben.

Auch die Nebenfiguren sind mir ans Herz gewachsen, vor allem Fifer und John. Woran das liegt? Nun, das möchte ich hier nicht vorwegnehmen. Allgemein finde ich es aber gut, dass auch den Randfiguren immer mehr Leben eingehaucht wird mit der Zeit, weil ihre Charaktere immer mehr ausgeschmückt werden, wodurch der Fokus nicht mehr nur auf Elizabeth liegt.

Gelangweilt habe ich mich bei diesem Buch definitiv nie. Irgendwas hat mich immer daran gereizt, auch wenn mir manche Szenen auch too much waren. Das gibt es aber bei jedem Buch, weshalb das wirklich meckern auf hohem Niveau ist. Das Ende fand ich persönlich ein bisschen unbefriedigend, was bei mir aber meistens der Fall ist, wenn es der Auftakt einer Reihe ist. Es ist kein mieser Cliffhanger, aber irgendwie bleibt man als Leser ernüchtert zurück.
Dennoch freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil, da mich die einzigartigen Charaktere, die fantastische Welt und deren Fortbestehen echt neugierig gemacht und überzeugt haben. Ich will mehr!