Rezension

Vorhang auf für 80'er

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Sam... einer 15-jähriger schmächtiger Teenager ohne Bartwuchs. Er lebt mit seinen Eltern in Grady, einem Kaff in Missouri, hat ein Faible für die Zahlen aber keine Freunde. Sein Vater lebt stumm zurückgezogen in seinem Schneckenhaus, seine erwachsene Schwester lebt Meilen entfernt. Nur seine Mutter ist immer für ihm da. In der Schule ist er ein Ass in Mathe aber dafür unscheinbarer Außenseiter, und jetzt liegen vor ihm lange, sinnlose Sommerferien. Um vor all den Problemen zu fliehen, nimmt er einen Ferienjob in einem alten Kino an, dabei ahnte er aber nicht: Dieser Sommer wird es für ihn immer als schönste, beste und schmerzvollste im Gedächtnis bleiben...

Es war mein erstes Buch von dem Autor und ich muss hier eins gestehen: Jetzt verstehe ich die Hype rundum seiner Bücher, denn Herr Wells hat ein sehr feines Gespür für Authentizität. Er erzählt aus dem Jahr 1985, wo er selbst gerade mal 1 Jahr und ich 2 Jahre Alt war und trotzdem hat er mich mit Wucht zurück zur meine Kindheit katapultiert. Mein Gott, wie lange und wie oft ich vor dem Radio gehockt hab, um ein Lied aufzunehmen:) Darf man heutzutage überhaupt so was erwähnen? Die Rollschuhe, Walkmans, Wayfarer Brillen und „Zurück in die Zukunft“... Erstes Bier, erste Date, erste Mutprobe und „The Breakfast Club“... Nicht nur mit Sam, sondern mit all den Charakteren habe ich gefeiert, getrauert, geweint, gelacht, gehasst, geliebt. Einer der besten „Coming-Of-Age“ Geschichten, die ich je gelesen hab und ohne Zögern weiterempfehlen kann.