Vorhersehbar, aber dennoch ein Pageturner
Bewertet mit 4 Sternen
Normalerweise, bin ich ja kein großer Fan von Cover, auf denen Gesichter der Protagonisten zu sehen, denn ich finde, dass Aussehen eines Charakters sollte immer noch der Fantasie des Lesers überlassen sein.
Aber das ist eine andere Geschichte. In Die Frau mit der Schreibmaschine, geht es um die Rose Baker, die in einem Police Department als Stenotypistin arbeitet. Als dann eines Tages eine neue Stenotypistin im Department eingestellt wird, verdreht diese neue Schreibkraft Rose völlig den Kopf. Rose ist vom Ersten Augenblick von dieser neuen Stenotypistin fasziniert. Das ganze Auftreten dieser Odalie Lazare, wie ihre neue Kollegin heißt, hinterlässt überall eine spürbare Atmosphäre. Als eines zum Nächsten führt, zieht Rose in Odalies Apartment ein und Odalie führt Rose in das schillernde Nachtleben der goldenen zwanziger-Jahre ein, von dem die prüde Rose, die im Denken und Verhalten sehr traditionell erzogen wurde, mehr als schockiert. Doch nach und nach gewöhnt sie sich an den ganzen Protz, doch ihre neue beste Freundin bleibt ihr immer noch ein Rätsel ...
Ich muss sagen, dass ich von dem Schreibstil der Autorin im positiven überrascht bin. Auch wenn Suzanne Rindell viel Wert auf Details legt, der hie und da doch ein wenig zu viel des Guten war, für meinen Geschmack, lässt sich die Geschichte flüssig lesen und man versinkt mehr und mehr in der Geschichte. Abgesehen von den zwei Hauptfiguren: Rose und Odalie, finde ich den Rest der auftretenden Figuren ein wenig zu blass gestaltet, was ich ein wenig schade finde.
Auch wenn sich das Buch flüssig lesen lässt, hatte ich am Anfang so meine kleinen Probleme mit dem Einstieg, aber nach den ersten Fünf Kapitel legten sich diese dann und ich konnte mich vollends auf das Buch einlassen. Einen wirklichen Spannungsbogen habe ich in diesem Buch nicht erkannt. Rose, die bei Odalie eingezogen ist, beschreibt in diesem Buch das Zusammenleben und führt sogar eine Liste mit Begebenheiten, die Odalie betreffen. Nach und nach erfährt man immer mehr über die mysteriöse Odalie, doch mir war sie immer schon suspekt gewesen. Daher konnte ich mich mit nicht so recht anfreunden. Da die Autorin hin und wieder sich zu sehr in Details verliert, das Gott sei Dank nur ein paar Mal vorkommt, gibt es hie und da kleine Längen in der Geschichte.
So gespannte ich auf dieses Buch zu Anfang war, so legte sich diese Aufregung während des Mittelteils, denn hier fehlte es mir von Grund auf an Spannung. An sich ist dieses Buch zwar eher ruhig, denn es passiert kaum etwas nennenswertes, außer einem Mann, der die Morde an seinen Frauen nicht gestehen möchte, oder einen Razzia eines geheimen Clubs, passiert nichts weiteres was Spannung in diesem Buch erzeugen könnte.
Erst 106 Seiten vor Schluss des Buches, nimmt die Spannung dann ein klein wenig Fahrt auf, aber die Spannung ist bei gleich nach hinten losgegangen, denn mit den Verhalten von Odalie gegenüber diesem Teddy, und die Geschichte die dieser dann später Rose erzählt, finde ich, ist somit auch das ganze Buch erzählt und die Spannung und mysteriöse Aura, die Odalie umgab, waren dahin ... Sozusagen, hatte die Autorin ihre Pointe in diesem Buch zu früh erzählt und wenn man eins und eins zusammenzählt, dann erhält man schon das Ende und das gute 106 Seiten vorher. Das war für mich ein Punkt in dem Buch, an dem ich mich fragte, ob ich überhaupt noch weiterlesen sollte, oder es doch sein lassen sollte. Denn immerhin konnte ich mir jetzt schon das Ende und Odalies seltsames Verhalten selbst zusammenreimen.
Vom Ende der Geschichte, war ich aber dennoch ein klein wenig überrascht. Und im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass mir das Buch im Allgemeinen auch gut gefallen hat, auch wenn es seine kleinen Längen/Abschweifungen hat, wollte ich immer weiter lesen und erfahren, wie es denn nun mit Rose und Odalie weitergeht. Und Gott sei Dank bekommt das Buch zum Ende hin die Kurve und die Spannung nimmt an fahrt auf.