Rezension

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vorhersehbar, aber trotzdem gut

Lügenmädchen - Luana Lewis

Lügenmädchen
von Luana Lewis

Bewertet mit 4.5 Sternen

Luana Lewis – Lügenmädchen

 

Stella Fisher, ehemalige Psychologin und Gutachterin für Gericht lebt für ihren Beruf. Jahre später leidet sie nach einem traumatischen Vorfall an einer Agoraphobie, Angsterkrankung mit erheblichen Panikattacken und Tablettenabhängigkeit. Ihr Ehemann Max, Leiter einer psychologischen/psychiatrischen Klinik, kommt nicht jeden Abend nach hause. Auch nicht an dem Abend, als Stella ein Klingeln an der Tür hört. Stella verschanzt sich verängstigt in ihrem Haus. Doch das junges Mädchen bittet immer wieder um Einlass, da es schneit und friert. Stella kann sich zunächst nicht überwinden, da ihre Panikattacken sie nicht klar denken lassen. Doch das Mädchen weigert sich, zu gehen und als Stella sie endlich einlässt, erfindet das Mädchen wahnwitzige Lügen, um Bleiben zu können. Als Stella ihren alten Bekannten Peter einbezieht, um die Situation im Griff zu bekommen, muss sie sich entscheiden, ob sie den Lügen des Mädchens glaubt oder ob sie alles in Frage stellt, was sie über die vergangenen Jahre zu wissen glaubte.

 

Der Roman ist flüssig, komplex, beklemmend, spannend, düster, temporeich, rasant, und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen. Dieses Buch hat mich in die komplette Palette der Emotionen, von Wut, Verzweiflung, Hoffnung, Freude und Unverständnis entführt.

Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptperson/beider Hauptpersonen von Stella rein versetzen, die mir sofort sympathisch, ein bisschen naiv und gut ausgearbeitet erschien. Man verspürt eine gewisse Nähe zu ihr, hofft mit ihr, leidet mit ihr. Auch die weiteren Charaktere waren gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet. Insbesondere die verworrene Gefühlswelt von Blue sowie Peter, den ich sofort sympathisch fand, waren interessante Charaktere.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Die Autorin verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge, aber lässt einige Fragen offen, was ich sehr schade finde.

Der Roman war sehr spannend, das einzige was mich stört, war dass er ziemlich vorhersehbar war. Ein solider guter Thriller, mit kleinen Ecken und Kanten. Trotzdem

ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert.

Die Zeitwechsel und Perspektivwechsel waren anfänglich etwas verwirrend, aber das hat sich sehr schnell gelegt.

Das Cover ist ansprechend, einfach in dunklen Farben mit gelber Schrift gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.