Rezension

Vorhersehbar, aber trotzdem schön

Das Licht von tausend Sternen
von Leonie Lastella

Bewertet mit 4 Sternen

Harper ist frisch am College, doch im Gegensatz zu ihren Kommilitonen hat sie nicht nur Party im Kopf. Denn Harper hat Verpflichtungen, zu Hause wartet ihr kleiner Bruder Ben auf sie. Ben ist Autist und Veränderungen in seinem Leben machen dieses ihm schwer.
Als Harper in der Bibliothek Ashton kennenlernt, versucht sie zunächst, nicht auf seine Annäherungsversuche einzugehen. Doch Ash ist hartnäckig und ausserdem berührt er etwas in Harper. Aber auch Ash hat mit etwas aus seiner Vergangenheit, dass er noch nicht verarbeitet hat. Ob es den beiden gelingen wird, doch noch zueinander zu finden?

Meine Meinung

Das wunderschöne Cover hat mich neugierig gemacht auf diese Geschichte und auch wenn ich in letzter Zeit nur wenige Bücher dieses Genres gelesen habe, wollte ich hier doch mehr wissen.
Leonie Lastella schreibt leicht und flüssig, dabei modern und jugendlich, so dass es hier sehr leicht fällt, in die Geschichte zu finden. Mühelos gelingt es ihr, ihren Charakteren ein Gesicht zu geben und schnell bauten sich Sympathien für die beiden Protagonisten auf.
Aus wechselnder Sicht zwischen Harper und Ashton jeweils in der Ich-Perspektive wird diese Geschichte erzählt. Man erlebt beide Charaktere somit hautnah und kann sich tief in ihre Gedanken und Gefühle versetzen. Zwar ist der Verlauf der Handlung recht voraussehbar und brachte keine großartigen Überraschungen, doch insgesamt ist es eine wunderschöne Geschichte, die zu berühren weiß.
Vor allem in den Momenten, in denen die Autorin von Harper und ihrem kleinen Bruder Ben erzählt. Als Leser bekommt man hier einen kleinen Einblick, wie das Leben mit einem Autisten läuft. Gerade für eine junge Frau wie Harper hält so ein Leben schon einige Hürden bereit. Es war interessant zu sehen, wie Harper das meistert. Auch wenn ich persönlich keine Erfahrungen mit Menschen habe, die mit dieser Einschränkung leben, kann ich mir das doch so vorstellen und ich hatte hier das Gefühl, dass die Autorin sich mit diesem Thema auseinander gesetzt hat.
Protagonistin Harper war mir von Beginn an sehr sympathisch. Auch wenn sie noch sehr jung ist, weiß sie durchaus, was sie will. Ausserdem ist sie sehr verantwortungsbewusst und man spürt in ihren Handlungen, dass sie immer viel zu viel grübelt. Sie muss ihre Mutter, die alleinerziehend ist, unterstützen und als Ashton in ihr Leben kommt, wird es zum ersten Mal wirklich schwierig. Die Konflikte, die durch Harpers Wunsch nach ein wenig Freiheit mit ihrer Mutter entstehen, fand ich sehr gut beschrieben. Ihre Mutter handelt hier durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich es alles andere als fair fand. Den Druck, den die beiden Frauen mit ihrem täglichen Umgang mit Ben haben, ist bei beiden mehr als deutlich.
Ashton macht auf den ersten Blick einen eher oberflächlichen Eindruck und doch ist er auf dem zweiten Blick sehr sympathisch. Auch in seiner Vergangenheit gibt es mehr, als man auf den ersten Blick ahnt.
Neben den beiden Protagonisten gibt es eine handvoll Nebencharaktere, bei denen vor allem Becca und Will, Ashtons Freunde, noch wichtige Rollen einnehmen. Insgesamt sind die Charaktere glaubhaft und authentisch, wenn auch sehr voraussehbar und teilweise klischeehaft.

Mein Fazit

Auch wenn ich bei diesem Buch doch so einiges vorhergesehen habe, brachte es mir ein paar unterhaltsame Lesestunden, zum Träumen, zum Abschalten und auch zum Schmunzeln. Sympathische Charaktere und eine schöne Geschichte sorgen für gemütliche Lesestunden. Wer Bücher aus dem Genre mag, wird auch hier seine Freude haben.