Rezension

Vorhersehbar, deswegen aber nicht minder gut

Mystic City - Theo Lawrence

Mystic City
von Theo Lawrence

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz: So little time is left.

Mystic City ist durch dunkle Seiten in mehrere Abschnitte unterteilt, doch davor gibt es so etwas wie einen kleinen Prolog, einen Vorgeschmack auf das was einen beim lesen dieses Buches erwartet. Schon diese eine Seite hat mich völlig überzeugt. Man wird mitten ins Geschehen hineingeworfen, erlebt eine unglaublich dramatische Situation und dann.... ja, dann geht die Geschichte gemütlich los, man erfährt das Aria sich aufgrund einer Überdosis Stic an nichts erinnern kann und man fragt sich die ganze Zeit, geschah dies VOR ihrer Überdosis, oder wird diese Situation im Laufe des Buches noch kommen? Eine Frage die mich wirklich das gesamte Buch lang verfolgt hat, so lange bis ich die Antwort bekam, die ich hier jetzt natürlich nicht verrate.

Jedenfalls hat schon diese eine Seite gereicht um mich zu fesseln und mitfiebern zu lassen und das hat auch im Laufe der Geschichte nicht nachgelassen. Man lernt in Mystic City ein New York kennen das anders nicht hätte sein können. Aufgrund der Klimaerwärmung sind die Eisgletscher geschmolzen und als Folge dessen stieg der Meeresspiegel an. Viele Städte wurden ganz oder fast komplett überschwemmt und ohne die Mystics, hätten Städte wie New York aufgegeben werden müssen. Mit ihrer Hilfe war es den Menschen möglich eine Stadt über den überschwemten Teilen aufzubauen, doch nicht jeder kommt in diesen Genuss. In den sogenannten Depths leben jene die am unteren Ende der Kette stehen. Sie leben in den Teilen der Stadt die nicht völlig überschwemmt sind und kämpfen sich durchs Leben.

Doch nicht nur sie sind in die Tiefen verbannt, sondern auch die Mystics. Nach einem schwerwiegenden Ereigniss bei dem viele Menschen gestorben sind, wurden die Mystics nach unten verbannt und einen Bezirk gesperrt. Zwei mal im Jahr müssen sie sich ihre magische Energie abzapfen lassen um zu verhindern das sie für den Rest der Bevölkerung wieder zur Gefahr werden. Doch was das für Auswirkungen auf die Betroffenen hat, das erlebt Aria bei ihren heimlichen Ausflügen in die Depths hautnah. Manhatten ist mystisch, voller Wasser und die herrschenden Familien haben mich sehr oft sprachlos zurück gelassen. Mit so einer Brutalität, auch gegenüber der eigenen Familie, hätte ich niemals gerechnet. Nach und nach deckt Aria den wahren Charakter ihres Vaters und seine Machenschaften auf. Das sie trotzdem bleibt hat mich sehr oft verwundert, lebt sie doch praktisch wie in einem goldenen Käfig. Ihre Freundinnen haben diesen Eindruck bei mir sogar noch verstärkt.

Im krassen Gegenteil dazu steht ihre Beziehung zu Hunter und den anderen Mystics. Dort ist sie freier, mehr sie selbst und ihr wird schmerzlich bewusst, was ihre Familie diesen Leuten antut. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Hunter ist nicht einfach, sie ist dramatisch und voller Wendungen. Mir gefiel besonders der Aspekt, das Aria sich erneut in Hunter verliebt hat, obwohl sie keine Erinnerungen mehr an ihn und die Zeit mit ihm hat. Obwohl die Liebesgeschichte natürlich eine sehr wichtige Rolle spielt, steht sie nicht komplett im Vordergrund. Es geht hier viel um politische Machenschaften, vor allem am Anfang.

Am Ende des Buches habe ich mich wirklich gefragt, was soll da noch alles kommen? Es passiert so viel in Mystic City, zum Ende hin überschlagen sich die Dinge und ich habe wirklich Angst wie das alles enden wird. Leider erscheint der zweite Band Toxic Heart erst im April 2014, aber wenigstens hat uns der Autor einen fiesen Cliffhanger erspart.

Fazit

Mystic City entführt einen in ein magisches New York das aufgrund der Klimaerwärmung zu großen Teilen von Wasser überflutet ist. Es eröffnet den Lesern eine völlig neue Welt in der zwei Familien über die Stadt herrschen und das auf eine Art und Weise die mir vor Schock immer wieder den Atem geraubt hat. Hier lebt Aria, als Tochter einer dieser Familien, nur das sie völlig anders ist. Man erlebt mit wie sie die Geheimnisse der Stadt langsam aufdeckt, sich in den Rebellen Hunter verliebt und lernt für das Richtige zu kämpfen. Für geübte Leser werden viele Wendungen vorhersehbar sein, doch das tut dem ganzen keinen Abbruch.

4/5 Sternen