Rezension

Vorkenntnisse erwünscht, aber nicht zwingend nötig!

His Dark Materials: Über den wilden Fluss
von Philip Pullman

Bewertet mit 5 Sternen

Bevor ich dieses Buch gelesen habe, kannte ich nur den Film „Der Goldene Kompass“. Philip Pullmans Buch-Trilogie hatte ich noch nicht gelesen. Nach „Über den wilden Fluss“ werde ich das aber schnellst möglich ändern!

Natürlich schadet es nicht, wenn man die Trilogie vorher gelesen hat. Für mein Gefühl würde es sogar zum Verständnis beitragen, wenn man die Trilogie schon kennt, denn Pullman spart viele Erklärungen zu seiner Welt und ihren Eigenheiten ganz einfach aus und widmet sich voll und ganz dem neuen Protagonisten und seiner Geschichte. Das kann einen Neu-Leser zu Beginn etwas verwirren und den Einstieg erschweren.

Der Protagonist Malcolm ist ein liebenswerter, tapferer und auch sehr überlegter Charakter. Er reflektiert sein Handeln und dass seiner Umgebung sehr genau.
Damit schafft es der Autor seine Welt sehr detailreich zu beschreiben ohne alle kaputt zu reden.
Und er macht trotz, oder gerade wegen der jungen Zielgruppe des Buches auch nicht vor unangenehmen und unbequemen Themen halt.
Diese verpackt er dabei sprachlich so geschickt, dass man sie nicht immer auf den ersten Blick erkennt.
Trotzdem ist das Buch nicht schwierig zu lesen und fließt quasi einfach so dahin.

Es ist dabei aber auf keinen Fall langweilig.
Zwar lässt der Autor sich in der ersten Hälfte Zeit für den Aufbau recht viel Zeit. Trotzdem fiebert man immer mit Malcolm mit. Zum Ende hin wird das Buch dann richtig dramatisch, verzichtet aber auf all zu brutale Schockmomente.

„Über den wilden Fluss“ ist ein sehr interessantes und vielschichtiges, aber auf seine Weise auch anspruchsvolles Buch.
Nachdem ich in die Story rein gekommen bin, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Und ich bin sowohl auf die ältere Trilogie um Lyra gespannt, wie auch auf die nächsten Bücher von Philip Pullman.