Rezension

Vulgär und langweilig, ich bin nicht überzeugt

MUTIG - Rose Mcgowan

MUTIG
von Rose Mcgowan

„Mutig“ ist die Autobiografie von Rose McGowan, einer Schauspielerin. Das Buch erschien im HarperCollins Verlag im April 2018. Die Autorin ist bekannt aus der Ender der 90er beliebten TV Serie „Charmed“. Sie beschreibt ihr Leben in Hollywood, verpackt es als Enthüllungsstory, beginnt jedoch mit ihrer Kindheit. Rose, aufgewachsen in der Sekte „Kinder Gottes“, kommt durch die Flucht ihres Vaters aus dieser Sekte in die USA. Dort lebt sie bei ihrer Mutter, oder Stiefmutter, welche wechselnde Männerbekanntschaften verlebt. Rose wird in eine Entzugsklinik eingewiesen, reißt aus, wird dann erst drogensüchtig und so weiter und so fort. Alles Unheil der Welt scheint es auf sie abgesehen zu haben. 
Ehrlich gesagt, bin ich an dieser Stelle ausgestiegen. Ich habe selten ein Buch aus der Hand gelegt und mich oft auch durch ganz zähen Stoff gebissen. Hier allerdings war es mir nicht möglich durchzuhalten. 

Inhaltlich waren die Jahre bei der Sekte noch relativ interessant, auch ihre Jugend bei den wechselnden Familienmitgliedern. Allerdings kann die teils sehr vulgäre Sprache das Buch nicht retten. Nachdem auf den ersten Seiten laufend Schimpfworte verwendet wurden, fragte ich mich ob es wirklich das Buch einer Schauspielerin ist und nicht eines 15-jährigen Teenies. Und das auch noch aus dem prüden Amerika (ja auch trotz der italienischen Wurzeln der Autorin). Schon in der Einleitung stellte sich mir die Frage warum Rose McGowan denn so lange in Hollywood blieb, wenn es doch so ein schreckliches Umfeld ist. 

Die Autorin kann für mich nicht überzeugen. Natürlich ist Hollywood nicht nur Gold, aber für sie muss es ja ausreichend geglänzt haben, wenn sie es so lange aushält. Wirklich abstoßend fand ich die Ausdrucksweise und auch dies ist der Grund, warum ich das Buch weglegen musste. RoseMcGowan kommt für mich nicht authentisch rüber und verliert schon auf den ersten Seiten ihre Glaubwürdigkeit. Ob ich sie als mutig bezeichnen würde, weiß ich nicht. Sie kann sich verbal anscheinend gut verteidigen. Ihr Intention, den Leser mutig zu machen, erreicht die Autorin bei mir nicht.