Rezension

Wäre die Protagonistin sympathischer gewesen, könnte ich nur schwärmen!

One More Chance - Vi Keeland, Penelope Ward

One More Chance
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 3 Sternen

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(8) 

 

 

Eine einzige Minute kann ein ganzes Leben für immer verändern.

Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe – so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal verschwunden.

 

Meine Meinung:

Wenn zwei Meisterautorinnen wie Vi Keeland und Penelope Ward zusammenarbeiten, muss ich das daraus entstandene Werk lesen, dachte ich mir. Der Klapptext zum Buch überzeugte mich sofort, versprach er doch eine leicht romantische, abenteuerliche und sinnliche Geschichte.

Die Protagonistin Aubrey fand ich anfangs durchaus sympathisch, auch wenn sie nicht die „starke, selbstbewusste und unabhängige“ Heldin war, der ich üblicherweise immer verfalle. Aubrey lässt sich wohl am besten mit Attributen wie „gefühlvoll“, „tierliebend“, „treu und loyal“ sowie „zickig“ und auch „naiv“ beschreiben. Alles in allem eine gute Mischung dachte ich mir. Leider änderte sich diese Meinung zunehmend mit Fortgang der Geschichte. Ihre ständigen Stimmungsschwankungen, verletzten Gefühle und Unsicherheiten nervten mich immer mehr, ihre durchaus vorhandenen positiven Charakterzüge rückten für mich immer mehr in den Hintergrund. Wäre da nicht ihr männlicher Gegenpart CHANCE gewesen, hätte ich das Buch wohl relativ rasch abgebrochen.

Aber genau er machte dieses Buch zu etwas Besonderem. Seine fröhliche, aber auch nachdenkliche Art, seine positive Stimmung und Abenteuerlust, machten es mir fast unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Dieser Mann verzauberte mich auf höchstem Niveau und überzeugte von Anfang bis Ende. Ein sexy, charmanter Australier mit einem niedlichen Akzent – mal ehrlich, was will man auch mehr? Aber auch er zeigte eine andere Seite: sehr zurückgezogen, mit einem offensichtlichen Geheimnis – und genau dieses Geheimnis ist es, welches auch Aubrey sorgen macht – war es doch auch um sie relativ rasch geschehen. Die beiden kamen sich immer näher, die Gegenseitige Anziehung war für den Leser durchaus gut zu spüren. Und doch stoppte Chance immer wieder und hinderte die beiden somit daran, sich endgültig näher zu kommen. Audrey konnte leider genau mit diesem „Heiß/Kalt“ Spiel gar nicht gut umgehen, wurde zunehmend zickiger und weinerlicher.

Was ich super fand war, dass man als Leser wirklich lange Zeit keine Ahnung hatte, welches Geheimnis Chance mit sich rumträgt. Die Spannung wurde perfekt umgesetzt – der Wendepunkt genau zur richtigen Zeit eingebaut. Die Auflösung kam für mich sehr überraschend, war aber durchaus passend und am Ende nachvollziehbar.

Hier nun die Punkte, warum dieses Buch trotzdem „nur“ 3 Sterne von mir bekommen hat:

Wie bereits erwähnt, konnte ich mit der Protagonistin Aubrey gar nichts anfangen. Aber nicht nur das, im Laufe der Geschichte stürzte sie sich von einer Beziehung in die nächste – fast übergangslos. Es scheint, als könnte Aubrey ohne Mann an ihrer Seite nicht sein – und oooooh, wie ich solche Frauen hasse :-( Wäre ich ihre Freundin, hätte ich dringend zur Selbstfindung und Unabhängigkeit geraten. Wie oft habe ich schon Bücher gelesen, in denen mich die starke, unabhängige, kecke Protagonistin verzauberte – dieser Wunsch wurde mir mit „One more Chance“ leider so gar nicht erfüllt. Von der anfänglichen Sympathie für sie war leider nicht mehr übriggeblieben. Es ging sogar soweit, dass ich an manchen Stellen zweifelte, ob ich überhaupt möchte, dass Chance und Aubrey am Ende zueinander finden – hätte er doch so viel Besseres verdient.

 

Fazit:

Chance kämpfte bis zum Schluss um Aubrey, und dies auf eine Weise, die mir mehrmals das Herz höherschlagen ließ. Chance war also nicht nur Namensgeber dieses Buches, nein, er war viel mehr Inhalt, Handlung und Bezugsperson.

Der angenehme Schreibstil und das schöne Buchcover möchte ich an dieser Stelle auch noch kurz loben. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, eine stärkere und sympathischere Protagonistin hätte dieses Buch perfekt gemacht.

Liebe Grüße, lisamarie_94