Rezension

Wahn eines schizophrenen Serienkillers

Der Bewohner -

Der Bewohner
von David Jackson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
„Du weißt: Ein brutaler Serienkiller ist ausgebrochen. Was du nicht weißt: Er versteckt sich in deinem Haus.

Thomas Brogan ist Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei findet er Unterschlupf in einem unbewohnten Reihenhaus. Und ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich ihm: Denn die Dachböden der Häuserzeile sind miteinander verbunden. Brogan «besucht» die anderen Häuser, klaut Essen und erfährt intimste Geheimnisse. Die schöne Colette hat es ihm besonders angetan: Er will alles über sie herausfinden, er muss sie besitzen, sie seinem Willen unterwerfen – und sie töten. Doch nicht nur, dass in Brogans Kopf zwei Seelen streiten - auch will Colette lieber am Leben bleiben.

Ein atemloser Thriller mit besonderem Bedrohungsszenario: Jackson erzählt aus der Perspektive eines Serienkillers. Abgründig, packend, originell.“

Schreibstil/Art:
David Jackson hat einen geschickten Schreibstil gewählt. Seine Art den Leser aus Sicht eines Serienmörders zu fesseln, ist anders, eigen aber gut. Die Erzählperspektive ist konzentriert, strukturiert und spannend. Sowohl Thomas Brogan als auch die Bewohner sind unheimlich gut beschrieben. Man ist als Leser nicht nur hautnah dabei, man blickt auch ziemlich tief in die Psyche der Menschen. 

Um Brogan noch besser zu verstehen ist seine zweite Stimme Kopf in kursiver Schrift wiedergegeben. Die Schizophrenie und somit seine ständige Auseinandersetzung mit sich selbst, treibt die Geschichte ganz schön voran. 
Die kurzen Kapitel, die oft in fesselnden Momenten aufhören, sorgen für ein rasantes Tempo. Die betitelte Überschrift mit Angabe von Datum und Uhrzeit vereinfacht die Orientierung. So ist jeder Tag in mehrere Sequenzen zerlegt. 

Fazit:
Die ungewöhnliche Beobachterrolle treibt die Geschichte mehr oder weniger von selbst voran. Ein paar schwache Szenen werden daher schnell überlesen. Interessant und abwechslungsreich ist daher die Ansicht. Die Psychospielchen sind perfide und faszinierend zugleich. Die Spannung wird leider trotzdem nicht durchgehen gehalten und auch das Ende scheint für mich eher ein wenig abgefertigt zu sein und weniger authentisch. Bei dem Handlungsverlauf hätte für mich der Ausgang spektakulärer und abgebrühter sein können. 

Der Sog der Ereignisse hat mich dennoch nicht losgelassen, so dass ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. 
Das eigene sichere Zuhause, geteilt mit einem Mörder - ungewöhnlich und originell. Trotz des nicht immer genutzten Potenzials, empfehle ich das Buch weiter.