Rezension

Wahnsinnig gute Dystopie!!!

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Zum Inhalt:

Die 17-jährige Lena lebt in einer Welt, in der Liebe verboten ist, ja sogar als Krankheit gilt. Mit 18 wird jeder Jugendliche einem Eingriff unterzogen, der ihn für immer davon heilen soll. Lena freut sich schon darauf und kann es kaum erwarten, endlich immun zu sein. Doch dann lernt sie Alex kennen. Alex, der die sichtbaren Zeichen der Operation an seinem Hals trägt und somit ein Geheilter ist. Zunächst ist Lena auch bei ihm trotz seiner Immunität vorsichtig. Doch nach und nach lernen sich die beiden besser kennen und Lena öffnet sich immer mehr. Und eines Tages überfällt sie die Panik, sich mit der Deliria angesteckt zu haben. Denn das, was sie in Alex Gegenwart fühlt ist nicht normal. Alles deutet auf die Symptome dieser schrecklichen Krankheit hin. Doch was ist daran eigentlich so schrecklich? Lena merkt plötzlich, dass sie sich in Alex Gegenwart immer besser fühlt und kann nicht mehr so richtig glauben, dass Liebe wirklich eine Krankheit ist. Doch ihre Tante ist da anderer Meinung und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn in wenigen Tagen ist Lenas 18. Geburtstag und der Eingriff, der sie heilen soll, steht unmittelbar bevor.

Meine Meinung:
Irgendwie kann ich zur Zeit nicht genug von Dystopien bekommen. Ich lese eine nach der anderen und trotzdem gefallen mir fast alle und es wird nicht langweilig. Auch "Delirium" reiht sich ein, in die Riege der tollen Dystopien.

Schon von Beginn an, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Ich war sofort total gespannt, was mich erwartet, denn das Thema Liebe als Krankheit zu behandeln ist doch mal eine ganz neue Sicht der Dinge. Und so fieberte ich von der ersten Seite an mit Lena mit und hoffte für sie, dass sie entdecken würde, was für schöne Seiten einem die Liebe bieten kann. Nicht nur einmal fragte ich mich, wie eine Regierung wohl auf die Idee kommen könnte, Liebe als Krankheit und als Verbot darzustellen. Wenn ich mir vorstelle, dass es wirklich eine Welt ohne Liebe geben könnte, dann kann ich nur den Kopf schütteln. In solch einer Welt möchte ich nicht leben.

Die Autorin hat zwei tolle Protagonisten geschaffen. Lena &Alex, die mir beide vom ersten Augenblick an sehr sympathisch waren. Jeder der beiden trägt Geheimnisse und eine dunkle Vergangenheit mit sich herum. Was deren Geheimnisse sind, löst sich im Verlauf der Geschichte nach und nach auf. Vorallem Lena war für mich eine sehr authentisch beschriebene Protagonistin, die ihr Leben lang in dem Glauben aufgewachsen ist, dass Liebe etwas schlechtes ist. Diese Denkweise abzulegen braucht Zeit und Mut und genau das ist bei Lena vollkommen nachvollziehbar dargestellt. Ihre Unsicherheit, ihre Symstemtreue und ihr Glaube an die Regierung auf der einen Seite, doch die ersten zarten Gefühle für Alex, das Rebellische in ihrem Inneren und ihre Freiheitsliebe auf der anderen Seite. Nicht selten streiten sich diese Charakterzüge, was mir wirklich gut gefallen hat.

Auch Alex ist ein absoluter Sympathieträger, der mir total gut gefällt. Er steckt voller Überraschungen und ist am Ende nicht mehr der, der er die ganze Zeit zu sein schien. Mit Lena und Alex ist Lauren Oliver ein tolles Paar gelungen, dessen zarte Liebesgeschichte ich voller Spannung mitverfolgt habe.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen und zu einem schnellen Lesefluss beigetragen. Zu Beginn jedes Kapitels wird zudem immer noch eine Regel der Regierung aus dem Buch Pssst o.ä. zitiert, was die Geschichte noch authentischer werden lässt, da man so das Gefühl bekommt, selbst mitten in dieser Welt, mit diesen Regeln zu leben.

Da es sich bei "Delirium" um den Beginn einer Trilogie handelt, bin ich froh, dass ich den ersten Teil erst jetzt gelesen habe. Denn so kann ich nun den 2. Teil gleich im Anschluss daran lesen und die Eindrücke zu Band 1 sind dabei dann noch relativ frisch. Natürlich endet der erste Teil auch mit einem fiesen Cliffhanger, sodass mir als Leser gar nichts anderes übrig bleibt, als sofort weiterlesen zu müssen. Ich freue mich schon wahnsinnig auf Band 2 und die weiteren Entwicklungen der Charaktere.

Noch ein paar Worte zur äußeren Gestaltung. Zwar finde ich das Cover nicht im klassischen Sinne schön, doch gefällt mir die Aufmachung trotzdem sehr gut. Das Wort Liebe wurde so oft es geht auf dem Cover untergebracht und zeigt einen krassen Gegensatz zu dem Untertitel "amor deliria nervosa" welcher für die Liebe als Krankheit steht. Wirklich gut gelungen!

Fazit:
Ein toller Auftakt einer Trilogie, der wahnsinnig viel Spaß gemacht und mich absolut gefesselt hat. Tolle Protagonisten und ein tolles Setting laden zum Verweilen, Schmökern und die Seiten nur so im rekordtempo Umblättern ein. Klasse!