Rezension

Wahnsinnig gutes Debüt

Five Broken Blades -

Five Broken Blades
von Mai Corland

Bewertet mit 4.5 Sternen

Seit geraumer Zeit leidet das Volk von Yusan unter der Herrschaft des Gottkönigs Joon, der als unsterblich gilt. Während unter seiner Herrschaft große Ungerechtigkeit herrscht, drängt es viele nach Freiheit. Nun werden die gefährlichsten Attentäter des Reiches zusammengerufen, die den König töten sollen. Unter ihnen sind eine Diebin und ihr Leibwächter, eine Giftmörderin, der verschollene Prinz, der angeblich tot ist und der Meisterspion des Königs. Doch können sich diese zwielichtigen Personen wirklich aufeinander verlassen? Um nicht als Verräter an der Krone zu gelten, müssen sie zusammenarbeiten.
Dieses Cover sprach mich an und der Klappentext hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht, so dass ich es kaum abwarten konnte, dieses Buch endlich in den Händen zu halten. Ganz nebenbei, dieses Buch ist einfach auch noch wunderschön gestaltet, den Schutzumschlag lüften lohnt sich.
Ich bin hier sehr gut ins Buch gestartet, denn der Autorin Mai Corland gelingt es mit ihrem Schreibstil von Beginn an ein spannendes Kopfkino zu erzeugen. Auch sonst fand ich den Schreibstil unheimlich gut gelungen, denn sie schafft es auch immer wieder, ihren Schreibstil der handelnden Person so anzupassen, dass man auch ohne den Namen vorm Kapitel zu lesen, erkennen kann, wer gerade handelt.
Das Worldbuilding fand ich ebenfalls richtig gut gelungen. Gerade diese Schere, die zwischen arm und reich klafft, wird hier auf eine Art dargestellt, die den Wunsch nach Freiheit selbst im Leser erweckt. Die Welt ist düster und grausam, brutal und hart und ich habe das Setting immer genau vor Augen gehabt und das alles, ohne das die Autorin sich in Details verliert.
Die Geschichte an sich beginnt recht ruhig, aber trotzdem sehr spannend. Die Autorin nimmt sich hier ausreichend Zeit, um ihre Charaktere vorzustellen und jeden klar zu zeichnen. Man entwickelt für jeden einzelnen schnell Verständnis für ihre Handlungen. Mich konnte das durchaus fesseln, nur hin und wieder wurde es mir ein wenig zu langatmig, aber das ist an dieser Stelle jammern auf hohem Niveau, denn es ist zwar lang erzählt, aber nicht langweilig. Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine. Ab dem Moment, wo sie alle aufeinandertreffen, wird es dann auch richtig spannend. So langsam wird das Misstrauen gegeneinander wach und das vorsichtig abtasten und herausfinden, ob unter ihnen ein Verräter steckt, macht das ganze extrem spannend.
Richtig punkten konnte die Autorin bei mir mit ihren unglaublich gelungenen Charakteren. Jeder einzelne hat einen ganz individuellen Charakter, jeder bekommt Tiefe und dadurch wirken sie lebendig und authentisch. Jeder hat einen Grund, den König zu töten und jeder hat eine individuelle Art, zu kämpfen. Insgesamt mochte ich sie alle, aber die Diebin ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen mit ihrer großen Klappe.
Mein Fazit: Mit Five broken Blades hat mich Autorin Mai Corland absolut beeindrucken können, zumal es sich ja auch um ein Debüt handelt. Zwar dauert es ein wenig, um temporeich zu werden, aber mir hat es gut gefallen, dass man hier erst einmal alles gezeigt bekommt. Gerade in letzter Zeit ist mir oft aufgefallen, dass man eine zeitlang lesen musste, um eine komplexe Fantasywelt zu verstehen, was hier absolut nicht der Fall war. Zwar wirkt es hin und wieder dadurch etwas langatmig, aber als Einstieg empfand ich es doch genau richtig so. Starke Charaktere, komplexes Worldbuilding und eine spannende Grundstory machen Five Broken Blades zu einem gut gelungenen Fantasybuch. Ich bin schon so gespannt auf die Fortsetzung und werde es auf jeden Fall weiterlesen. Für Liebhaber komplexer Geschichten und Welten!