Rezension

Wahnsinnig spannend!

Das Flüstern der Stille - Heather Gudenkauf

Das Flüstern der Stille
von Heather Gudenkauf

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Mitten in der Nacht verschwinden die kleine Calli und die kleine Petra beide aus ihren Schlafzimmern und hinterlassen dabei so gut wie keine Spur. Ihre Eltern sind völlig aufgelöst und schalten sofort die Polizei ein, denn vor einiger Zeit gab es im Ort schon mal den Fall eines Mädchens, das spurlos verschwand und später leider nur tot wiedergefunden werden konnte. Was die Sache noch schwerer macht, ist die Tatsache, dass Calli seit 3 Jahren nicht mehr spricht, so kann sie sich auch nicht bemerkbar machen oder um Hilfe rufen. Verzweifelt machen sich die Eltern zusammen mit der Polizei auf die Suche und klappern alle Lieblingsplätze der Mädchen ab, denn die beiden Kinder sind beste Freundinnen. Petra ist praktisch Callis Stimme. Sie antwortet immer für sie und hilft ihr bei allem, wofür man eine Stimme braucht. Während dieser verzweifelten Suche fangen die Beteiligten irgendwann an sich gegenseitig zu misstrauen, denn einer von ihnen scheint etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zutun zu haben.

Meine Meinung:
WOW! Was für ein spannendes Buch. Ich hatte eigentlich nur vor, kurz mal reinzulesen, umzu schauen wie das Buch so ist. Aber Pustekuchen, ich hatte keine Chance! Sobald ich einmal angefangen hatte musste ich einfach weiterlesen. Das Buch hat mich so wahnsinnig gepackt, dass ich in einer Nacht sogar bis um 2 gelesen habe (und das kommt bei mir nicht sooo oft vor), nur um es fertig zu bekommen! Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht und konnte die Spannung stellenweise kaum noch ertragen. Ich musste mich förmlich davon abhalten, auf die letzte Seite zu blättern.

Die Autorin hat eine Schreibweise, die sehr angenehm zu lesen ist. Das Buch ist in mehreren Perspektiven geschrieben. Aus der Sicht der beiden verschwunden Kinder, aus der Sicht der Eltern, aus der Sicht der Polizei, nur die Sicht des Täters bleibt außen vor. Zu Anfang musste ich mich noch kurz an die doch sehr häufigen Perspektivwechsel gewöhnen, aber das ging relativ schnell und als ich mich dann daran gewöhnt hatte, gab es Personen auf deren Beschreibungen ich mich immer besonders gefreut habe. Sehr spannend fande ich natürlich Callis und auch Petras Sicht. Am meisten berührt hat mich aber die Sicht von Callis Bruder. Hier wird sehr schön beschrieben, wie sehr im Calli fehlt und wie er auch Dinge bereut, bei denen er sich ihr gegenüber nicht ganz korrekt verhalten hat. Seine Verzweiflung, über seine verschwundene Schwester ist fast greifbar.

Ich finde es klasse, dass man durch die verschiedenen Perspektiven sehr viel über das Gefühlsleben der einzelnen Personen erfährt. So bleibt keine Person blass, alle haben einen gut dargestellten Charakter.

Bezüglich des Täters hatte ich kurz vor dem Ende eine wage Vermutung - die sich dann auch als richtig herausgestellt hat -, allerdings war das auch nur so, weil im Laufe der Geschichte immer mehr Verdächtige ausgeschlossen werden. Die Spannung bleibt in jedem Fall die ganze Zeit sehr hoch und ich wusste eben bis kurz vor Schluss nicht, wer der Täter ist. Obwohl ich mit meiner Vermutung richtig lag, hat mich die Auflösung dann trotzdem sehr schockiert. Vorallem, als dann geschildert wird, was genau mit den Kindern passiert ist, musste ich doch ganz schön schlucken. Trotz der Heftigkeit der Auflösung, hat die Geschichte ein sehr befriedigendes Ende.

Das Einzigste, was mich etwas irritiert hat, ist dass vorne auf dem Buch steht, dass es sich um ein Drama handelt. Das stimmt in gewisser Hinsicht schon, aber für mich ist es eher ein Krimi bzw. Thriller, auch wenn es vielleicht nicht die klassischen Elemente eines solchen Genres hat.

Fazit:
Ein wahnsinnig spannedes Buch, dass mich vom ersten Reinschauen an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat! Unbedingt lesen!