Rezension

Wahnsinnig spannend ganz ohne Cliffhanger

Der Mann, der vergessen wurde
von Mia Ajvide

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich entdeckte dieses Buch eher zufällig hier in der Rubrik Prämien. Auch wenn meine Punkte nicht dafür reichten, bestellte ich es mir doch auf anderem Wege - und habe es nicht bereut. Die Geschichte hatte auf mich eine unglaubliche Sogwirkung und so habe ich sie trotz immerhin 380 Seiten an einem Tag ausgelesen. Das Buch ist in gewisser Weise magisch und auch ein bisschen SciFi-esk. Denn obwohl Jack glücklich verheiratet ist und bei der Arbeit gerade eine wichtige Entdeckung gemacht hat, wird er einfach vergessen. Als er eines Abends nach Hause kommt, hetzt seine Frau Aino den Hund auf ihn, weil sie ihn nicht erkennt. Jack muss bald erkennen, dass sie nicht die Einzige ist. Selbst seine Mutter erinnert sich nicht mehr daran einen Sohn gehabt zu haben. Es scheint, als sei sein bisheriges Leben plötzlich ausgelöscht. Menschen, denen er begegnet, vergessen ihn, sobald sie sich abwenden. Um solche Begegnungen zu vermeiden, zieht sich Jack zunächst zurück, muss jedoch bald feststellen, dass er so nicht leben kann. Er beobachtet Aino aus der Ferne, kehrt zurück in die Stadt, findet Unterschlupf in Arturs Wohnung und lernt Marie kennen.

Für mich ist das Buch nicht in erster Linie eine Liebesgeschichte. Vielmehr geht es um ganz existentielle Fragen, um Einsamkeit und zwischenmenschliche Beziehungen ganz allgemein.

Ich habe dieses Buch sehr genossen. Lediglich das Ende war mir zu schnell und zu unglaubwürdig, dafür einen halben Stern Abzug. Dennoch: ganz große Leseempfehlung!

Kommentare

kommentierte am 25. September 2015 um 13:04

Manchmal würde ich mir das schon wünschen, dass mich keiner mehr erkennt oder gleich wieder vergisst; in der Familie natürlich nicht, aber sonst wäre das schon oft praktisch.

Obwohl ich SF nicht einmal in Anklängen mag, hast Du mich auf dieses Buch doch neugierig gemacht.

Grüße von der Stickfee