Rezension

Wahnsinniger toller Schreibstil ...

Rette mich vor dir - Tahereh Mafi

Rette mich vor dir
von Tahereh Mafi

Juliette ist bei den Rebellen in Sicherheit, aber wirklich wohl fühlt sie sich auch nicht. Sie soll lernen, ihre Kräfte zu beherrschen und heraus finden, wie weit diese gehen. Adam sieht sie so noch weniger und Zeit zu zweit haben sie gar nicht mehr. Juliette fühlt sich wieder isoliert, eingesperrt und von den anderen ausgegrenzt. Bis Kenji auf den Plan tritt und ihr mächtig die Hölle heiß macht. Er nimmt sie zu Einsätzen mit und so erfährt Juliette auch, dass Warner noch am Leben ist. Dass das Reestablishment die Rebellen sucht und das ein Krieg kurz davor steht auszubrechen. Juliettes Liebe wird auf eine harte Probe gestellt und sie begegnet Warner wieder. Der so viel zu verbergen hat und trotzdem ihre kleine Gefühlswelt auf den Kopf stellt. Juliette muss handeln, aber weiß sie auch wie? Wie wird es mit Adam weitergehen? Wird sie ihre Freunde beschützen können? Und was löst Warner in ihr aus? Und auf welcher Seite steht er?

Egal was ihr sagen werdet, ich bin süchtig, infiziert und total abhängig von dieser Reihe. Wer hätte das vermutet, ich als Letztes. Aber diese Figuren, diese Geschichte und dieser Hammer Schreibstil, haben es mir total angetan.
Juliette ist schon eine ganz Süße und muss hier mal wieder einen Leidensweg durchlaufen, aber sie findet auch zu sich selbst und man kann schon erahnen, was sie im letzten Teil über sich selbst herauswachsen wird. Zu Anfang zerfließt sie ein bisschen im Selbstmitleid, aber ich konnte das echt nachempfinden. Es ist alles neu und man soll sich in einer Gruppe zurechtfinden, obwohl man sein ganzes Leben lang isoliert war. Außerdem ist ihre Beziehung zu Adam alles andere als einfach und sie muss hier eine Entscheidung treffen, die ihr das Herz zu brechen scheint, aber sie bekommt ungeahnte Hilfe und freundet sich doch mit anderen an.
Da kommen wir doch gleich zu einem meiner Lieblingsfiguren, Kenji. Ich mochte ihn schon im ersten Band, aber hier hat er eine Stärke und eine Präsenz, die der Geschichte unglaublich gut getan hat. Zum Einen heiteren seine Sprüche gut auf und zum Anderen hilft er Juliette ins Leben,  zurückzufinden. Er bringt sie zum Lachen, er gibt ihr Halt und tritt ihr in den Hintern, wenn es sein muss. Seine Rolle wird immer wichtiger, und obwohl er ihr großes Vertrauen gibt, ist er vorsichtig und zeigt dadurch auch eine große Ehrlichkeit auf.
Adam hingegen verblasst in diesem Buch regelrecht und wird mehr zum Statisten, als zur Hauptperson. Ich muss gestehen, dass er mir hier so gar nicht gefallen hat und er nicht wirklich gut abschneidet, dafür habe ich einen Heldenwechsel durchlaufen, denn ich werde von jeder weiteren Seite, die ich von Warner lese, immer begeisterter. Er ist eine tragische Figur, aber diese Stärke und seine geheimnisvolle Art nehmen immer mehr Raum ein und selbst Juliette ist hin und her gerissen. Es ist erstaunlich, wie er sich in manchen Situationen zeigt, mächtig, unnahbar, unberechenbar und dann doch so gefühlvoll, belesen und sich immer bewusst, das seine Gefühle keinen Gegenklang erhalten. Er reagiert entschlossen, versucht machtvoll und unbeeindruckt zu sein und trotzdem spürt man sein Feuer, seine Leidenschaft und fängt immer mehr an, ihn zu hinterfragen. Dieser Mann lässt Juliette nicht kalt und uns Lesern auch nicht. Ich muss gestehen ich hoffe, hoffe auf etwas Unglaubliches.