Rezension

Wahre Liebe

So wie die Hoffnung lebt
von Susanna Ernst

Bewertet mit 3 Sternen

Katie und Jonah treffen sich in einer Wohngemeinschaft für traumatisierte Kinder. Jonah hat bei einem Brand nicht nur seine Angehörigen verlorenen, auch er selbst hat schwere Verbrennungen davon getragen. Katie musste mit ansehen, wie ihr Vater bei einem Amoklauf seine gesamte Familie auslöschte, nur sie überlebte.

In dieser geschützten Umgebung sollen die Kinder und Jugendlichen wieder ins Leben finden. Milow, der Zimmergenosse von Jonah macht ihm das Einleben leicht und wird ein Freund fürs Leben. Zu Katie entwickelt Jonah eine ganz besondere Beziehung. Er ist der einzige, der ihren Panzer durchbrechen kann und Katie und er wissen, dass sie zusammengehören. Unglückliche Umstände führen zur Auflösung des Projekts und bevor Katie in ein Kinderheim gebracht werden kann, läuft sie weg und bleibt verschwunden.

Auch als Erwachsener hat Jonah die Suche nach Katie nie aufgegeben. Er lebt als Künstler, zieht ohne festes Ziel durch die Vereinigten Staaten, bis er durch Zufall eine Spur von Katie findet.

Der erste Teil des Buches ist sehr anrührend geschrieben. Ich finde es erstaunlich, wie sich die junge Autorin in die Seele der traumatisierten Kinder versetzen kann. Dieser Teil des Buches hat mir gut gefallen. Der zweite Teil, der die Suche des erwachsenen Jonah thematisiert und Schicksalsschläge, die auf ihn warten, haben mich nicht mehr überzeugt. Hier war mir die Geschichte zu klischeehaft, da wurde viel hineingepackt um die Spannung und die Dramatik hochzuhalten. Da tendierte die Handlung fast schon zum Krimi. Die jugendlichen Katie und Jonah waren echter und emotionaler gezeichnet, als die Erwachsenen.