Rezension

Wallners erster Fall - ein Muss für Fans

Totensonntag - Andreas Föhr

Totensonntag
von Andreas Föhr

Ein Gefangener offenbart Kreuthner ein dunkles Geheimnis, bevor er in den Tod springt: Eine Leiche liegt in einem versteckten Grab in einer kleinen Kapelle, ermordet im Jahr 1945. Wer ist die Tote, die jemand liebevoll bestattet hat? Und wer ist ihr Mörder? Können die jungen Polizisten Kreuthner und Wallner ihren ersten gemeinsamen Fall lösen?

 

"Totensonntag" ist zwar Andreas Föhrs neustes Werk, ist zeitlich gesehen aber vor den anderen Komissar Wallner Fällen unterzubringen. Wir schreiben das Jahr 1992, Wallner ist jung, ehrgeizig und "unlocker", wie die junge Staatsanwältin Claudia feststellt. Föhr gibt dem Leser wie gewohnt zwei Handlungsstränge, der eine 1945, der andere im Herbst 1992. Dieses System geht auf: Gespannt fiebert man sowohl dem Ende des Zweiten Weltkriegs entgegen, als auch der Aufklärung des Falls.

Mein persönlicher Held ist Kreuthner, der zwar überzogen, aber dabei immer unglaublich witzig von Fettnapf zu Fettnapf rennt, und die Ermittlungen auf den Kopf stellt. Von Wallner war ich etwas enttäuscht, mit seinen 23 Jahren hat Föhr ihn meiner Meinung nach etwas zu spießig gezeichnet und ihm als Gegenpol die extrovertierte Claudia an seine Seite gegeben. Ihr Verhalten ist manchmal sehr merkwürdig und wenn sie Wallner bei einer illegalen Sprengung in die Hose fasst, ist das weder nachzuvollziehen noch authentisch. Darüber kann man aber hinwegsehen, das Ende kommt, zumindest für mich, nämlich überraschend und macht wieder einmal Lust auf mehr Föhr.