Rezension

Walter Ross ist wieder da

Zeit der Fliegen - L. S. Anderson

Zeit der Fliegen
von L. S. Anderson

Schwer verletzt hat Walter Ross seinen letzten Auftrag überlebt. Während seiner Genesung geht seine Firma den Bach runter und er verliert alles. Er steht vor dem sprichwörtlichen Nichts. Da bietet ihm der Vater des Mädchen, das er beschützt hatte, Arbeit bei einer Sicherheitsfirma an, die er auch annimmt.
Nun, mitten in der Wüste, für eine medizinische Forschungsfirma abgestellt, merkt er bald, dass irgendwas nicht ganz legal ist und er kommt hinter furchtbare Machenschaften, die er zu unterbinden versucht …

Das ist nun schon der 2. Teil um den ehemaligen Polizisten Walter Ross.
Den Vorgänger dieses Buches kannte ich nicht, so dass ich völlig orientierungslos in die Geschichte hineingeraten bin. Auch wenn man dieses Buch losgelöst und als Einzelbuch lesen kann, habe ich mir gewünscht, den Vorgänger auch gekannt zu haben. Auch wenn einige Rückblicke den Einstieg erleichterten, so fehlten mir letztendlich doch einige Zusammenhänge.

Der Job, den Walter Ross ausübt, wird gut bezahlt, bietet jedoch nicht allzu viel Herausforderungen. Als er ein paar Unregelmäßigkeiten entdeckt, geht er ihnen nach, wohl wissend, dass es nicht ganz ungefährlich ist, denn schon sein Vorgänger kam unter mysteriösen Umständen ums Leben.
Als er eines Tages feststellt, dass ein Baby zu Versuchszwecken ins Labor gebracht werden soll, dreht er durch und entführt es.

Ein harter und an sich skrupelloser Mann, so wird Walter Ross dargestellt, der nicht zusehen kann, wie ein Baby missbraucht werden soll. Eine atemlose Jagd beginnt, die jenseits von Gut und Böse ist.
Die Figur des Walter Ross ist widersprüchlich gezeichnet, auf der einen Seite mitfühlend und helfend, auf der anderen Seite skrupellos und mörderisch. Um ein Leben zu retten, ist er bereit, andere zu opfern, er kennt keine Gnade.

Der Protagonist Walter war nicht so mein Fall, ich konnte mich nicht wirklich mit ihm identifizieren und dieses Gefühl hielt leider auch bis Ende des Buches. Auch wenn seine Motive ehrbar waren, so konnte ich mit der Ausführung schlecht umgehen.
Das Buch fing für spannend an, entwickelte sich dann jedoch zu einem Albtraum, was ich stellenweise nicht mit nachvollziehen konnte.
Mich konnte dieses Buch leider nicht vollständig überzeugen, so dass ich mich für 3,5 von 5 Punkte entschieden habe. Da es aber keine halben Punkte gibt, gilt hier - im Sinne des Angeklagten.