Rezension

Wanderer zwischen den Welten

Das Rosenmedaillon - Betty J. Wendl

Das Rosenmedaillon
von Betty J. Wendl

Bewertet mit 4 Sternen

Die 17jährige Helena kauft auf dem Flohmarkt ein Medaillon und ihre Welt steht Kopf. Mit Hilfe des Medaillons kann ihr Bewußtsein sich in verschiedene Welten transferieren. Diese Welten sind Parallelwelten,  in denen andere Zeitepochen existieren. Helena lebt in der Welt Vandermeer, die in etwa unserer entspricht. Das Medaillon bringt sie nach Alpha - entspricht etwa dem viktorianischen England, Beta - ähnelt dem Frankreich in der Zeit der Französischen Revolution und der Welt Eden- das Holland Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht nur Helena kann transferieren, sondern auch Familienmitglieder der Familien de Marron und Vandermeer. Helenas Familie Taylor ist die dominierende, da ein Vorfahr von ihr, die Möglichkeit zu transferien entdeckt hat. Helena wird nun in eine turbulente Geschichte hineingezogen, die abwechselnd in den verschiedenen Welten spielt. Letzten Endes geht es darum, wer die Macht in der Gemeinschaft der drei Familien ausübt und den Besitz eines Rubins, der das Transferieren des ganzen Körpers und nicht nur des Geistes ermöglichen soll. Helena ist besonders begabt für die Transformation, so dass jeder versucht, sie für seine Zwecke einzuspannen. Letztendlich kann sie niemanden vertrauen, nicht einmal David de Marron, der sie zu lieben scheint. Und warum entwickelt sie heftige Gefühle für Benedikt Vandermeer, den sie eigentlich am meisten fürchten sollte. Am Ende beschliesst Helena, Entscheidungen allein zu treffen und setzt neue Ereignisse in Gang.
Die Inhaltsangabe klingt etwas verwirrend ? Das entspricht meinem Empfinden beim Lesen der ersten Kapitel. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Welten, die vielen Personen und die Informationen zum Transferieren waren eine echte Herausforderung. Das änderte sich aber im Laufe der Geschichte und dann ist sie richtig spannend. Man lernt die einzelnen Personen besser kennen und kann die verschiedenen Handlungsstränge auseinander halten. Gut gefallen hat mir, dass die Sichtweise auf die verschiedenen Personen sich ständig ändert. Gerade glaubt man Daniels Zwillingsbruder Julian in der einen Welt gehöre zu den Bösen . Dann  stellt man fest, dass man ihn in der anderen sympathisch findet. Die einzige Konstante bleibt Helena, deren Verwirrung man zu Beginn teilt und auch ihr Verständnis im Fortgang der Erzählung. Helena ist ein sympathisches neugieriges junges Mädchen, das sich mutig den Ereignissen stellt.
Mir hat das Buch mit jeder Seite besser gefallen und ich würde gerne  wieder mit Helena durch die Welten reisen.