Rezension

War absolut nichts für mich

Vielleicht mag ich dich morgen
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 2 Sternen

Anna, die eigentlich Aurelia heißt, war in ihrer Schulzeit Opfer diverser Mobbing-Attacken ihrer Mitschüler. Eine Attacke war so gemein, dass sie davon für ihr Leben geprägt war. Ihr damaliger Schwarm, James Fraser, hatte damit zu tun und jetzt soll sie ihm bei einem Klassentreffen erneut begegnen. Ihre Freunde bestärken sie, auf jeden Fall an dem Treffen teilzunehmen, denn sie soll ihren ehemaligen Mitschülern zeigen, dass sie sie nicht klein gekriegt haben. Außerdem hat sich auch ihr Äußeres zum Positiven verändert. Aus der unattraktiven fettleibigen Aureliana wurde der Hingucker Anna. James erkennt Anna auf dem Klassentreffen nicht, und sie gibt sich nicht zu erkennen, aber wie es der Zufall im Leben manchmal so will, begegnen sich beide dann beruflich noch einmal.
Anna macht es James bei einem gemeinsamen Projekt absolut nicht leicht, jedoch fühlen sich beide voneinander angezogen und freunden sich nach und nach an, bis herauskommt, wer Anna wirklich ist.
Der Roman behandelt das Thema Mobbing im Kindesalter und macht deutlich, welch tiefgreifende (Beziehungs)schäden solch traumatische Erfahrungen nach sich ziehen können. Annas Gefühle in ihrer Jugend und im Erwachsenenalter sind hier gut dargestellt und werden authentisch vermittelt. Trotzdem konnte mich das Buch nicht überzeugen. Anfangs haben mir die Dialogen zwischen Anna und ihren Freunden sehr gut gefallen, mutierten dann aber leider zu oberflächlichem Gequatsche, das mich erheblich gestört und gelangweilt hat. Weniger davon wäre hier auf jeden Fall mehr gewesen und hätte die Geschichte auf ein anderes Niveau bringen können. Der dosiert eingebrachte Humor (Kater Luther war mein Held der ganzen Geschichte) hat dann einiges wettmachen können, aber im Nachhinein war der Lesestoff für mich ein Frauenroman wie jeder andere, mit einem vorhersehbaren Ende, welches sich beim Lesen für mich quälend langsam näherte. Sorry, nicht meins!